25.03.2014

Der unersättliche Westen

EM, 25.03.2014 - Nachdem Russland sich die Krim einverleibt hat, gilt Wladimir Putin als aggressiver Landräuber. Politiker und Medien hierzulande äußern diese Sicht nahezu einstimmig. Dass der Westen das Gute verkörpere und der Osten das Böse, wird kaum mehr angezweifelt. Kriege, wie der von den USA geführte in Irak, oder die lückenlose Überwachung aller Bürger durch die westlichen Nachrichtendienste haben in der veröffentlichten Meinung und dem politischen Mainstream nur eine sehr begrenzte Halbwertzeit.

Andererseits hat eine Mehrheit der Deutschen laut einer TNS-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ Verständnis für Moskaus Griff nach der Krim. 54 Prozent der Bürger vertreten die Ansicht, der Westen solle den Anschluss der Krim an Russland akzeptieren. 55 Prozent äußern Verständnis dafür, dass Kremlchef Wladimir Putin die Ukraine und besonders die Krim als Teil der russischen Einflusszone betrachtet.

Ganz verstummt sind auch in den Medien die nachdenklichen und gegenüber dem Westen äußerst kritischen Stimmen nicht. Jakob Augstein, Herausgeber des „Freitag“ schreibt in einer Kolumne für den Spiegel: „Mit Sanktionen und Säbelrasseln schüren EU und USA die Furcht vor einer russischen Expansion. Das ist die falsche Antwort auf Putins Griff nach der Krim. Denn der Expansionsdrang des Kreml-Chefs ist nicht unersättlich - anders als der des Westens.

In einem ganz persönlichen Beitrag schildert der Online-Chef der Schwäbischen Zeitung, Alexei Makartsev, seine Sicht auf die Krim-Krise. Er wurde in der Sowjetunion geboren, lebte dann in Bonn und berichtete u.a. als Korrespondent für die Koblenzer Rhein-Zeitung aus Moskau und aus London. In der Rhein-Zeitung ist sein Beitrag Russland ist nicht der Feind abgedruckt.

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