23.06.2014

China produziert weltweit die meisten Rohstoffe

EM, 23.06.2014 - Das Reich der Mitte hat im Jahr 2010 Rohstoffe im Gesamtwert von etwa 118 Milliarden US-Dollar produziert und belegt damit Rang eins der Weltrangliste. Der Wert der Raffinadeproduktion betrug sogar circa 625 Milliarden US-Dollar. Auch dies ist der internationale Spitzenplatz. Es folgen auf Rang zwei Brasilien vor Australien (Rang 3), der Russischen Föderation (Rang 4) und Chile (Rang 5).

Dies geht aus einer neuen Studie zu den Vorkommen und der Produktion mineralischer Rohstoffe in 180 Staaten der Erde hervor, die von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) veröffentlicht wurde.

Neben China ist es vor allem Brasilien, das ist in der Rangliste der Rohstoffproduktion ganz oben mitspielt. Das Land hat im Jahr 2010 Rohstoffe im Gesamtwert von rund 53 Milliarden US-Dollar gefördert Die Raffinadeproduktion hatte einen Gesamtwert von circa 36 Milliarden US-Dollar. Beachtlich sind die brasilianischen Ressourcen. In diesem Ländervergleich belegt das südamerikanische Land Rang eins vor Australien und Kanada. Dies ist vor allem auf die enormen Eisenerzvorkommen, aber auch auf die weltweit mit Abstand größten Niobressourcen zurückzuführen. Im gesamten Ländervergleich belegt Australien Rang dre. Das Land hat Rohstoffe im Gesamtwert von 86 Milliarden US-Dollar produziert. Die Raffinadeproduktion betrug jedoch nur etwa 24 Milliarden US-Dollar (Rang zwölf).

Hinter den fünf führenden Ländern folgen Kanada, die USA, Südafrika und Indien. Insgesamt 70 Prozent der weltweit produzierten Metalle und Industrieminerale sowie Vorkommen stammen aus diesen neun Ländern.

Deutschland belegt im Ländervergleich hinter dem Iran und noch vor Argentinien Rang 16. Bei den Reserven, Ressourcen und der Bergbauproduktion (Rang 31, Rang 35, Rang 26) konnte sich Deutschland jeweils einen Platz im oberen Mittelfeld sichern. Ausschlaggebend dafür sind die Produktion von Kalisalz, Steinsalz, Kalk und Kaolin sowie kleinere Ressourcen an Kupfer im Kupferschiefer von Spremberg und Zinn im Erzgebirge. Bei der Raffinadeproduktion liegt Deutschland weltweit sogar auf Rang acht. Zu diesem Ergebnis trägt vor allem die Stahlproduktion bei. Aber auch Kupfer, Zement, Aluminium, Blei und Zink spielen eine entscheidende Rolle.

Obwohl China weltweit die meisten Rohstoffe produziert, zählt das Land nicht zu den führenden Exporteuren. China verbraucht den Großteil seiner produzierten Metalle und Minerale selbst und ist zusätzlich mit Abstand der weltweit größte Importeur. Anders sieht es hingegen bei Australien, Brasilien und Chile aus. Australien ist weltweit der größte Rohstoffexporteur. Das Land hat im Jahr 2010 rechnerisch Rohstoffe im Gesamtwert von 108 Milliarden US-Dollar exportiert. Das entspricht 27 Prozent des weltweiten Exportvolumens aller Länder. Zu den exportierten Rohstoffen zählen vor allem Eisen (53 Milliarden US-Dollar), Aluminium (32 Milliarden US-Dollar), Gold, Kupfer, Nickel, Zink und Blei. Auf Rang zwei der Nettoexporteure folgt Brasilien mit einem Exportvolumen von 45 Milliarden US-Dollar. Auch das südamerikanische Land profitiert von seinen Eisenerz-Vorkommen (36 Milliarden US-Dollar). Hinzu kommen Aluminium (10 Milliarden US-Dollar), Gold und Nickel. Den dritten Platz belegt Chile mit einem Nettoexport von 42 Milliarden US-Dollar. Das Land ist der weltweit größte Kupferexporteur (39 Milliarden US-Dollar). Auch für Deutschland ist chilenisches Kupfer wichtig. So macht Kupfer rund 34 Prozent der Importe mineralischer Rohstoffe nach Deutschland aus.

Die neue BGR-Studie enthält neben Angaben zur Bedeutung der Länder für den weltweiten Rohstoffmarkt auch Angaben zur Bedeutung der Länder für die deutschen Rohstoffimporte und zur Bedeutung des Bergbau- und Raffinadesektors für die Länder selbst. Alle Angaben werden in kurzen Infokapiteln mit umfassenden Rangwerttabellen dargestellt und durch detaillierte Steckbriefe zu den wirtschaftlichen und rohstoffwirtschaftlichen Kennzahlen der wichtigsten Länder ergänzt. Gerade im Vergleich der Kennzahlen zeigt sich insbesondere die unterschiedliche Bedeutung des Sektors für die Länder selbst und den Weltmarkt. So zählen z.B. China und Brasilien international zu den wichtigen Rohstoffländern - der Rohstoffsektor ist jedoch für die Wirtschaft des jeweiligen Landes selbst weniger bedeutend. Im Gegensatz dazu dominiert der Rohstoffsektor die Ökonomien von Ländern wie Sambia oder die Demokratische Republik Kongo, die beim internationalen Vergleich nur Rang 25 und 17 einnehmen.

Zur Studie:

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Downloads/studie_

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