14.02.2018

Neue Hintergründe: Darum annektierte Putin die Krim

In Kiew läuft derzeit in dessen Abwesenheit der Prozess gegen den ehemaligen Präsident Wiktor Janukowytsch. Dabei wurden jetzt interessante neue Hintergründe zur Annexion der Krim durch Russland öffentlich.

Der ehemalige Abgeordnete der Russischen Staatsduma, Ilja Ponomarjow, sagte aus, dass Russland keine im Voraus angelegten Pläne zur Annexion der Krim umgesetzt hätte.

Zwar habe es schon immer die Auffassung gegeben, dass die Krim „russische Erde“ sei, russisches Territorium. In Putins Administration habe es aber keine konkreten Pläne zur einer Okkupation gegeben.

Putin fühlte sich umzingelt

Erst in der Nacht auf den 23. Februar 2014 habe Putin persönlich die Entscheidung getroffen, die Krim zu annektieren. Ponomarjows Aussage zufolge sei Putin am 22. Februar in Sotschi fast mit einem Hubschrauber abgestürzt und habe dahinter einen Anschlag ausländischer Geheimdienste vermutet. Am selben Tag war der ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch vor den Demonstranten aus der Ukraine geflohen. Putin habe sich umzingelt gefühlt.

In der Nacht von 22. auf den 23. Februar 2014 habe Putin daraufhin in Sotschi eine Besprechung im kleinen Kreis angesetzt und die Annexion der Krim angeordnet. Die Mehrheit der Anwesenden bei diesem Treffen soll sich dagegen ausgesprochen haben, Putin habe sich aber nicht davon abbringen lassen.

Der Pressesprecher Putins, Dimitri Peskov, erklärte in Reaktion auf Ponomarjow, dass es den besagten Zwischenfall mit dem Hubschrauber nicht gegeben habe.

Am 23. Februar 2014 begann mit dem Auftauchen der „grünen Männchen“ die russische Annexion der Krim. Diese führte zu einem international nicht anerkannten Referendum unter Aufsicht der russischen Streitkräfte, das mit 97 Prozent für den Anschluss der Krim und Sewastopols an die Russische Föderation ausging. Als einziger Abgeordneter der Staatsduma hatte Ponomarjow damals gegen die Ratifizierung dieses Vertrags gestimmt. Im Herbst 2014 war Ponomajow dann zunächst in die USA geflogen, lebt seit 2016 aber in Kiew in der Ukraine.

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