29.02.2020

Erfolgreich durch Gaming: Ist Twitch noch relevant zum Geldverdienen?

Die Streamingplattform Twitch ist ein weltweites Phänomen: Tausende Streamer versuchen mit ihrem Kanal Millionen Fans zu begeistern. Doch ist das so einfach, wie es sich anhört? Oder ist der Hype bereits wieder abgeebbt und hat nur einen Rest an Hardcore-Streamern hinterlassen?

An großen Kanälen sieht man, dass der Erfolg nicht von ungefähr kommt. Oft steckt harte und jahrelange Arbeit hinter dem Aufbau und der enormen Reichweite. Ein Streamer wird daher meist nicht über Nacht berühmt und zum Millionär. Wenn überhaupt, dann stellt sich erst nach einer gewissen Zeit der erste spürbare Erfolg ein. Für viele User bleibt es ein Traum vom schnellen Geld. Doch wie genau funktioniert das und welche Einnahmen lassen sich wirklich generieren?

Klassisch altmodisch: Werbung und Abomodell

Streamer oder Influencer generieren ihre Einnahmen meist durch Werbung, dem Verkauf von Merchandise und durch bezahlte Partnerschaften. Als Streamer bei Twitch gibt es durch das Livestreaming zwei Einnahmequellen: Zum einen gibt es Abonnenten, die für das Sehen des Kanals eine monatliche Gebühr bezahlen. Zum anderen spenden Zuschauer auch freiwillig, um ihren „Star“ zu unterstützen.

Wie hoch der Verdienst eines Streamers ausfällt, hängt deshalb rein von der Anzahl seiner Zuseher sowie von deren Großzügigkeit ab. Je größer das Publikum, desto mehr wird durch Werbung in die Kasse gespült. Ist der angebotene Content überzeugend, lassen sich die Abonnenten schneller dazu verleiten, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen. Die bereitwillig gezahlten Spenden fließen zusätzlich ein. Es ist vergleichbar mit einem ein Glücksspiel, das es zu perfektionieren gilt: Der Mix aus Content, Sympathie und Mehrwert muss stimmen, damit die Zuschauer am Ball bleiben.

Das Phänomen „MontanaBlack“

Der Kanal „MontanaBlack“ ist der meistgesehene Kanal, der aus Deutschland heraus betrieben wird. Mit aktuell über 2,3 Millionen Followern und 20.000 Abonnenten zählte er für einen gewissen Zeitraum sogar zu den meistabonnierten Channels weltweit. Durch das geschätzte Vermögen von rund 1 Million Euro kann zweifellos bejaht werden, dass der gebürtige Hamburger weiß, wie Twitch reich machen kann. Marcel Eris, wie der norddeutsche Zocker mit bürgerlichem Namen heißt, hat jedoch das Sprungbrett YouTube genutzt und viele Follower von der Videoplattform mit ins Twitch-Boot geholt. Eine große Fanbase war somit schon von Beginn an gegeben.

Jahrelanges Posten und ein gewisses Durchhaltevermögen sind jedoch von Nöten, um solche Sphären zu erreichen. „MontanaBlack“ ist ein Ausnahmefall, der einen möglichen Weg zum Ruhm durch Live-Gaming offenbart. Den klassischen Weg stellt dies jedoch nicht dar. Momentan muss der erfolgreiche Streamer aber auch die Schattenseiten kennenlernen: Negative Anfeindungen und geplatzte Werbeverträge sowie Sperrungen auf seinem eigenen Channel haben „MontanaBlack“ dazu bewegt, möglicherweise seinen Twitch-Vertrag zu kündigen. Welche digitale Heimat der Hamburger anschließend aufsuchen könnte, ist noch nicht bekannt.

Ein erfolgreicher Kanal unter vielen Gescheiterten

Mit etwas Talent und viel Glück lässt sich Live-Gaming als Einnahmequelle aufbauen. Ein raketenhafter Aufstieg ist allerdings unmöglich. Interessierte Gamer sollten sich nicht allein darauf verlassen, dass ihr Spiel Zuseher von Beginn an mitreißt. Es gehört viel Ausdauer und eine gewisse Persönlichkeit dazu, Leute vor den Computer zu locken. Wer diese nicht aufbringt, sollte sich nicht allein auf die Hoffnung steigender Umsätze verlassen.

WirtschaftMedien

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