19.11.2018

Welche Bedeutung hat Putins Vision von Eurasien?

Im 21. Jahrhundert sind wirtschaftliche Zusammenschlüsse, die für mehr wirtschaftliche Kraft sorgen sollen, keine Seltenheit. Es gibt Firmenfusionen und Unionen, die ganz im Sinne der Globalisierung der Welt für mehr Wirtschaftskraft, einfache Gesetzesregelungen, eine einheitliche  Währung und vieles mehr sorgen. Die eurasische Wirtschaftsunion im Zeitalter von Putin zeigt bereits nach der Anfangszeit erste, positive Auswirkungen. Wie geht es den Menschen in den Ländern der Union und welche wirtschaftlichen Auswirkungen kann die eurasische Wirtschaftsunion noch mit sich bringen?

Am 01.01.2015 wurde die eurasische Wirtschaftsunion (gängige Abkürzungen EAWU, EAEU, EEU) gegründet, indem der Zusammenschluss Eurasiens offiziell bekundet wurde. Ziel war damals, wie bei vielen Unionen, eine einheitliche Regelung im Binnenmarkt und der Zollunion.

Das Gründungsabkommen war am 29.05.2014 von den Ländern Russland, Weißrussland und Kasachstan unterzeichnet worden. Am 10.10.2014 ist der Staat Armenien der eurasischen Wirtschaftsunion beigetreten und hat das dafür vorgesehene Abkommen unterzeichnet. Ein dreiviertel Jahr später, am 12.08.2015, ist auch der Staat Kirgisistan der Wirtschaftsunion beigetreten. Ganz nach dem Ziel der Europäischen Wirtschaftsunion sollte mit dieser Vereinigung der Austausch von Waren, Arbeit, Kapital und Dienstleistungen erleichtert werden.

Natürlich sind die Beitrittserklärungen stark reglementiert, doch auch andere GUS-Staaten haben das Ziel, bald Mitglieder der eurasischen Wirtschaftsunion zu werden. So sind auch die Ukraine, die Mongolei, Syrien oder Tadschikistan potentielle Kandidaten zum Beitritt zur eurasischen Wirtschaftsunion.

Putin spricht von Meilenstein

Laut Russlands Präsident Putin stellt die Eurasische Wirtschaftsunion eine gravierende Veränderung der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Russlands dar. Schon damals sprach der Präsident der Ländermacht Russland von "einem historischen Meilenstein für alle Staaten im post-sowjetischen Raum".

Noch heute geht es bei der EAWU vorwiegend um den Abbau der Handelsschranken, um Wirtschaftlichkeit und die Schaffung eines gemeinsamen Marktes. Dazu zählt auch das Vorhaben, eine gemeinsame Währung einzuführen. Das könnte dann z.B. auch zu nicht sofort erkennbaren Folgen führen, wie  etwa einem einfachen Quotenvergleich bei Sportwetten https://www.sportwettenbonus.de/quotenvergleich/ etc. Alle Menschen kennen diese Systematik aus der Euro-Region, wo Verbraucher längst schon den Euro nutzen oder aus den USA, wo der Dollar schon lange einheitliche Zahlungsmöglichkeiten in den US-Ländern ermöglicht.  Der USD hat sich daneben längst als internationale Währung etabliert.

Putin ist jedoch skeptisch, jetzt schon in der eurasischen Union eine einheitliche Währung einzuführen. Schließlich sind die ökonomischen Bedingungen der einzelnen Mitgliedsstaaten zu unterschiedlich, um ein einheitliches Zahlungsmittel festzulegen. Ist dies jedoch im Sinne einer Union? Müssen in einer Union nicht alle Staaten „am gleichen Strang“ ziehen?

Wie äußert sich Putin?

Der russische Präsident sagt: „Im Prinzip wird diese interessante Angelegenheit wahrscheinlich eines Tages möglich sein. Aber nur, wenn das Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung und die ökonomischen Strukturen der Mitgliedsstaaten ausgeglichen sind. Wir dürfen unter keinen Umständen die Fehler der Europäischen Union wiederholen, die eine gemeinsame Währung eingeführt hat, während die Ökonomien der Länder so unterschiedlich waren.“

Alles Gold was glänzt in Eurasien?

Wird der Rubel aber vielleicht bald durch die einheitliche Währung „Altyn“ ersetzt? Dieses Wort bedeutet so viel wie „Gold“ - ein gutes Omen für eine einheitliche Wirtschaftskraft?
Das goldene Omen der eurasischen Wirtschaftsunion lässt gut drei Jahre nach offizieller Gründung noch auf sich warten. Die Anfangseuphorie von Wladimir Putin und Co spiegelt sich mittlerweile in einer harten Realität wieder.

So klafft die Schere zwischen arm und reich innerhalb der Mitgliedsstaaten weit auseinander. Dazu kommt, dass die Lebenshaltungskosten in Russland sehr hoch sind. So sind viele Bewohner des eurasischen Gebietes nicht in einer positiven wirtschaftlichen Lebenssituation, während Oligarchen die Wirtschaft und die Finanzwelt bestimmen. Das schafft Unzufriedenheit in den eurasischen Staaten.

Diese Diskrepanz finden wir auch im politischen Umfeld. Es ist kein Geheimnis, dass durch die Annektion der Krim und die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine der Weg nicht einfach sein wird. Kriege kosten viel Energie und Ressourcen. Diese Energie sollte besser für wirtschaftliche Gemeinsamkeiten eingesetzt werden. So wäre die Entwicklung der eurasischen Wirtschaftsunion eher von Erfolg gekrönt, als wenn politische Unebenheiten ausgemerzt werden würden.

Lernt die eurasische Union aus den Erfahrungen der EU?

Auch das Vorbild der europäischen Wirtschaftsunion zeigt derartige Schwierigkeiten auf.
Starke Länder müssen schwache auffangen. Geberländer wie Deutschland, Frankreich und bislang auch noch Großbritannien profitierten als Exportländer von der EU.  Natürlich werden auch schwache Länder aufgefangen und wirtschaftlich gestützt. Auch die Flüchtlings-Politik in Europa hinterlässt ihre Spuren. Einige osteuropäische Länder wie Polen, Ungarn, Tschechei und Slowakei erklärten sich keinesfalls solidarisch bei der Problembewältigung. Es ist deutlich spürbar, dass trotz dem Zusammenhalt in jedem Land „sein eigenes Süppchen gekocht wird“. Einzelne Länder wollen den eigenen Vorteil nutzen.

Kann Wladimir Putin aus dieser Erfahrung für die EAWU lernen? Jedenfalls soll eine gemeinsame Währung noch auf sich warten lassen. Das Vorbild der EU hat mit der Einführung des Euros in Griechenland das Land keinesfalls unterstützt, ganz im Gegenteil: Durch die Einführung der gemeinsamen Währung war die Wirtschaft in Griechenland komplett überfordert. Nur durch gravierende Einschnitte und mit großer, solidarischen Hilfeleistung konnte das Land wieder an Boden gewinnen.

Der russische Präsident will daraus seine positiven Schlüsse für die eurasische Wirtschaftsunion treffen. Auch beim Vorreiter EU ist nicht alles Gold was glänzt.

Verschiebung der wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren

Durch die weltweiten Sanktionen u.a. wegen der Krim-Annektion, den Konflikten in Syrien und der Ukraine ist Russland aufgefordert, die eigene Wirtschaft zu stärken. Viele Jahre konzentrierte sich das große Land ausschließlich auf Bodenschätze wie Erdöl und Erdgas. Durch den Export dieser Ware konnte das Land Devisen generieren.
Der Ölpreis-Verfall schadete vor allem Russland. Mittlerweile sind alle Länder in der EEU durch die Sanktionen aufgefordert, durch neue Industrie die Wirtschaft zu stärken. So sollen industrielle Anlagen neue Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaftskraft stärken.

Eurasische Wirtschaftsunion als Chance

In Europa herrscht seit vielen Jahrzehnten Frieden, seit die europäische Union eingeführt wurde. Frieden ist die beste Grundlage dafür, dass eine globale Welt zusammenwächst. Genau darin verbirgt sich die größte Chance für die von Wladimir Putin eingeführte Union.

Mit der Vereinigung wurde der Grundstein gelegt. Was die Zukunft bringen wird, steht in den Sternen. Fakt ist, dass eine gemeinsame Entwicklung, wenn viele Länder „am gleichen Strang ziehen“, durchaus große Erfolgsaussichten in Sachen Frieden und Wirtschaft mit sich bringen. 

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