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28.07.2014
EM 27.07.2014 Im Jahr 1988 schossen die USA irrtümlich ein ziviles Flugzeug der Iran Air ab. Der bekannte US-amerikanische Journalist namens Fred Kaplan setzte in einem Artikel das schockierende Ereignis des Abschusses eines Passagierflugzeugs über der Ukraine in eine gewisse Relation zu dem Abschuss des iranischen Airbus von 1988.
Kaplan schreibt, dass die Wut und Trauer über den Abschuss der Malaysia Airlines Maschine über der Ukraine kaum nachgelassen hat und dies verständlich sei. Doch solle man, bevor man Schuldzuweisungen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin richtet und ihn als Kriegsverbrecher bezeichnet oder die ganze Episode als tragisches Versehen bagatellisiert, sich eines anderen ähnlichen Vorfalls erinnern.
Am 3. Juli 1988 wurde ein Passagierflugzeug der Iran Air (FLugnummer Iran Air 655) abgeschossen. Die Täter waren damals nicht irgendwelche „wilde Rebellen“, die in einer umkämpften Region ihr Unwesen trieben, sondern ein Kapitän der US-Marine auf einem Kreuzer namens „The Vincennes“, der am Golf von Hormuz operierte. Die ein Viertel Jahrhundert zurückliegende Geschichte ist heute fast völlig in Vergessenheit geraten, aber sie war eine der tödlichsten Flugzeugkatastrophen der Welt. Das Pentagon reagierte damals in einer skandalösen Weise, die heute noch unentschuldbar ist.
Der Abschuss der MH17 über der Ukraine und des iranischen Passierflugzeugs 1988 liefen ähnlich ab. Die Malaysische Boeing 777 geriet in die Wirren eines Bürgerkriegs in der Ost-Ukraine nahe der russischen Grenze; der iranische Airbus A300 geriet in ein See-Geplänkel, den sogenannten „Tanker-Krieg“ an der Meerenge von Hormuz. Die pro-russischen Rebellen dachten, sie würden ein ukrainisches Militärtransportflugzeug abschiessen, der US-Kapitän Will Rogers III hielt offenbar den Airbus für einen F-14 Kampfjäger, was an sich schon unglaubwürdig ist. Die russische SA-11 Luftabwehrrakete, die die malaysische Maschine traf, tötete 298 Passagiere, darunter 80 Kinder; die amerikanische SM-2 Rakete, die das iranische Flugzeug herunterholte, tötete 290 Passegiere, darunter 66 Kinder.
Nach dem peinlichen und grausigen Vorfall gaben die russischen Offiziellen eine Menge Lügen von sich, um ihre Verschulden abzuweisen und auf die ukrainische Regierung zu lenken. Nach dem Vorfall von 1988 verbreiteten auch die amerikanischen Offiziellen viele Lügen und schoben die Schuld auf den iranischen Piloten. Erst acht Jahre später sah sich die US-Regierung genötigt, die Familien der Opfer zu entschädigen, und auch dann äußerten sie lediglich ein „tiefes Bedauern“, aber keine Entschuldigung.
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