Eurasien-Ticker 11-09

Eurasien-Ticker 11-09

McDonald’s-Imperium bröcket · Kostenloses Jahrbuch der Regionen in der Europäischen Union · Konsumenten kapitulieren vor englischen Slogans · Filmförderung der Europäischen Union · Neuer Chef am GIGA Institut für Nahost-Studien · EU-Fotowettbewerb Südosteuropa gestartet · Kasachstan bringt 2009 eine Rekordernte ein

Von EM Redaktion

McDonald’s-Imperium bröckelt

EM – Vom äußersten nordwestlichen Rand Eurasiens her erodiert das Big-Mac-Geschäft des Fast-Food-Riesen McDonald’s. Der ARD war dieses Ereignis wichtig genug, um es in ihrer Tagesschau zu vermelden: „Island wird Big-Mac-freie Zone“. Island wird in wenigen Tagen keinen einzigen McDonald's mehr haben. Die beiden Filialen der US-Fast-Food-Kette in dem Inselstaat im Nordatlantik schließen nach Angaben der isländischen Betreiberfirma Lyst am 1. November, wie die Nachrichtenagentur AFP meldet. Grund seien die in der Krise deutlich gestiegenen Kosten.

Kostenloses Jahrbuch der Regionen in der Europäischen Union

EM - Welche EU-Region hat die höchste Bevölkerungsdichte? Wo nutzen die Haushalte das Internet am häufigsten? Und wo gibt es die meisten Hochschulabsolventen? Das Eurostat Jahrbuch der Regionen 2009 bietet auf rund 170 Seiten eine Fülle von Informationen über das Leben in den europäischen Regionen der 27 EU-Mitgliedstaaten sowie der Kandidatenländer und EFTA-Länder. Neben den Standardkapiteln zur regionalen Bevölkerungsentwicklung, zum regionalen Arbeitsmarkt oder dem regionalen BIP gibt es in diesem Jahr als neuen Beitrag eine Darstellung der regionalen Entwicklung von Daten zur Informationsgesellschaft. Das Nachschlagewerk steht im Internet in elektronischer Form kostenlos zur Verfügung.

Info: http://bit.ly/BvASS

Konsumenten kapitulieren vor englischen Slogans

EM - Nur jeder Vierte versteht Werbeslogans in englischer Sprache und interpretiert damit Marken- und Produktkampagnen von Herstellern richtig. Irritationen dieser Art können sehr schnell zu skurrilen Übersetzungen führen, die letztendlich ihre eigentliche Intention verfehlen. Aus dem Slogan des Automobilherstellers Opel „Explore the City Limits“ wurden "Explosionen an der Stadtgrenze" oder „Das Stadtlimit explodiert“. Noch peinlicher hingegen ist die Interpretation des Klassikers „Come in and find out“ der Parfümeriekette Douglas. Für ahnungslose Kunden bedeutet diese Werbung „Komm rein und finde wieder raus“ - ein fatales PR-Missverständnis.

Werbliche Rohrkrepierer dieser Art seien keine Seltenheit. Da englische Slogans immer noch bei vielen nicht ankommen, müsse man daraus ableiten, dass die Konzerne nichts dazu gelernt hätten, erläutert Thomas Otte, Inhaber des gleichnamigen Beratungsunternehmens http://www.brand-consulting.com gegenüber der Agentur pressetext. Dem Markeninsider nach sollte Werbung stets Informationen über das Produkt oder die Marke geben, sowie darüber hinaus die Entscheidung der potenziellen Käufer beeinflussen. Erfüllten Werbeslogans die Funktion, dann spräche man von „dienender Kreativität“. Agenturen kämen dieser Aufgabe aber oft nicht nach.

In einem spiegel-online-Forum machen sich diverse Diskutanten über englischsprachige Missverständnisse lustig. Einer schreibt: Meine Lieblings-Übersetzung ist übrigens „Powered by emotion“ = „Kraft durch Freude“.

Spiegel-online-diskussion: http://bit.ly/3as8zU

Filmförderung der Europäischen Union

EM - Die Europäische Union unterstützt Europas Filmindustrie in den Jahren 2007-2013 mit insgesamt 755 Millionen Euro. 17 Millionen werden bereitgestellt, um unabhängige Produzenten bei der Entwicklung von Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen für TV und Kino entweder durch eine Einzelprojekt- oder eine Paketförderung zu unterstützen. Antragsteller können zwischen 10.000 und 60.000 Euro für die Entwicklung eines Einzelprojekts beantragen - vorausgesetzt, die beantragte Summe macht nicht mehr als 50 Prozent des Entwicklungsbudgets aus. Einreichtermine: 27. November 2009 und 12. April 2010.

Info: http://www.mediadesk-deutschland.eu/artikel-detail.php?id=717

Neuer Chef am GIGA Institut für Nahost-Studien

EM - Das GIGA Institut für Nahost-Studien (IMES) hat einen neuen Direktor: Prof. Dr. Henner Fürtig übernimmt mit sofortiger Wirkung die Leitung der renommierten Forschungseinrichtung. Fürtig wurde gemeinsam mit der Universität Hamburg berufen und vom Kuratorium des GIGA bestellt. Neben der Leitung des IMES übernimmt Fürtig den Lehrstuhl für Nahoststudien am Historischen Seminar der Universität Hamburg.

Das GIGA Institut für Nahost-Studien erforscht unter anderem den wirtschaftlichen Wandel der erdöl- und erdgasreichen Region, die Entwicklung autoritärer Regierungssysteme und den Konflikt zwischen Israel und Palästina. Die IMES-Wissenschaftler  beraten das Auswärtige Amt, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie weitere Institutionen.

Fürtig, der bereits seit 2007 am GIGA German Institute of Global and Area Studies arbeitet, will die erfolgreiche Entwicklung des IMES weiter vorantreiben: „Ein neuer Schwerpunkt unserer Arbeit wird die Erforschung des politischen Islams sein“, sagt der 56-Jährige Historiker. „Denn obwohl der Islamismus längst ein Massenphänomen ist, sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber immer noch gering.“ Religionswissenschaft allein könne keine erschöpfende Antwort liefern, da der Islamismus eine lediglich mit religiösen Versatzstücken argumentierende politische Bewegung und Ideologie sei. Daher brauche man auch einen sozialwissenschaftlichen Ansatz.

GIGA im Netz: http://staff.giga-hamburg.de/fuertig

EU-Fotowettbewerb Südosteuropa gestartet

EM - Die Generaldirektion für Erweiterung der Europäischen Kommission hat einen europaweiten Fotowettbewerb „Südosteuropa – Menschen und Kultur“ gestartet. Dieser bietet Fotografiebegeisterten die Möglichkeit, ihre Kreativität und ihr Können mit Fotos zu Kultur und Sport in Südosteuropa zu beweisen.

Schwerpunkt des Wettbewerbs sind die Themen Kunst, Tanz, Theater, Film, Gastronomie, Literatur, Musik, Sport und der ganz normale Alltag in den Ländern des westlichen Balkans (Kroatien, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien, Kosovo gemäß der Resolution 1244/99 des UN-Sicherheitsrates) sowie in der Türkei. Die Teilnehmer sind aufgerufen, ihre Ideen zu den genannten Themen in Bildern festzuhalten. Sie können maximal drei Fotos auf die Website www.southeast-europe.eu hochladen oder per Post einsenden. Einsendeschluss ist der 20. Januar 2010.

Der Fotowettbewerb soll das Interesse an der Kultur des westlichen Balkans und der Türkei wecken und die dynamischen Entwicklungen in der Kultur, Gastronomie und im Sport in dieser Region aufzeigen.Die vier Siegerfotos werden im Frühjahr 2010 in zwei Galerien in Madrid und in Brüssel ausgestellt. Die Gewinner erhalten Einladungen zur jeweiligen Ausstellungseröffnung.

Weitere Informationen zum Wettbewerb inklusive Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.southeast-europe.eu

Kasachstan bringt 2009 eine Rekordernte ein

EM - Mit einer Getreideernte von 22 Millionen Tonnen erzielt Kasachstan 2009 ein Rekordjahr. Die Produktion konnte um fünf Millionen Tonnen im Vergleich zum Jahr 2008 gesteigert werden. Auch die Getreideanbaufläche wuchs um eine Million auf 17 Millionen Hektar. Auf über 80 Prozent der Felder wird Weizen angebaut.

Durch staatlich geförderte Wirtschaftsstrukturen, Diversifizierungsprogramme im Getreideanbau und den Einsatz moderner Technologien konnte eine Produktivität von 13,5 Tonnen pro Hektar erzielt werden. Kasachstan ist somit der sechst größte Produzent und der siebt größte weltweite Getreideexporteur. Seine weiten Anbauflächen und sein günstiges Klima machen das Land zu einem Anbieter zahlreicher Sorten.

Kasachstans Landwirtschaftsministerium hat sich zum Ziel gesetzt in den nächsten fünf Jahren die jährliche Getreideproduktion auf 25 Millionen Tonnen zu steigern und so unter die fünf weltweit größten Getreideexporteure aufzusteigen.

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