Eurasien-Ticker

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Junge Muslime zeigen einen sehr pluralistischen Lebensstil · Denkmalspläne für Sopron · Studienplätze und Stipendien vom Netzwerk Europa · Kasachstan reformiert seine Mediengesetze · n-ost Reportagepreis ausgeschrieben · Millionäre aus Schwellenländern pfeifen auf die Finanz-Krise

Von EM Redaktion

Junge Muslime zeigen einen sehr pluralistischen Lebensstil

EM - Muslime erleben ihre Jugend in Deutschland nur wenig anders als ihre nichtmuslimischen Altersgenossen, ergab eine soeben abgeschlossene Studie der Universität Rostock. In den Bereichen Bildung, Berufsziele oder Freizeitgestaltung konnten kaum Unterschiede festgestellt werden. Im Gegensatz dazu bestehen jedoch in der Auffassung von Partnerschaft, Familie, Sex und Religion Unterschiede. Dazu wurden 100 Muslime im Alter zwischen 20 und 30 Jahren befragt. Die meisten von ihnen gehörten der zweiten Generation von Einwanderern aus der Türkei und anderen muslimischen Ländern des Nahen Ostens an, sind also bereits in Deutschland geboren und aufgewachsen. Hans-Jürgen von Wensierski, Studienleiter und Dekan der philosophischen Fakultät Rostock, zeigt sich über die Vielschichtigkeit der Lebensentwürfe überrascht: „Junge Muslime zeigen einen sehr pluralistischen Lebensstil. Ihre Orientierungsmuster widersprechen oft den gängigen Stereotypen.“
Familie, Sex und Partnerschaft sowie Religion sind laut Studie die Bereiche, in denen sich jugendliche Muslime am ehesten von anderen unterscheiden. „Nicht-muslimische Jugendliche verselbstständigen sich sehr früh von ihrer Familie. Bei Muslimen sind die Eltern jedoch bis zur eigenen Familiengründung prägende Instanz und werden von den Kindern auch aufgesucht“, so von Wensierski. Große Bedeutung habe für junge Muslime die Enthaltsamkeit vor der Ehe, das im nichtmuslimischen Bereich weit verbreitete Leben in Partnerschaft sei kaum üblich. Die Aufklärung erfolgt bei Muslimen nicht zuhause, doch hätten sie laut der Studie kaum Probleme, mit Freunden oder in der Schule über Sex zu sprechen. Im Bereich der Religion sei ein weites Spektrum von säkularen bis hin zu sehr frommen Lebensformen zu beobachten. „Doch auch Jugendliche, die keine entwickelte persönliche Religiosität aufweisen, orientieren sich in den Werthaltungen am Islam“, so der Wissenschaftler.

Denkmalspläne für Sopron

EM - Der Freundeskreis Europa Berlin e.V. hat mit Unterstützung der Europäischen Kommission das Projekt „Sopron 2009“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, in dem ungarischen Ort Sopron ein Denkmal des zusammengeführten Europas zu errichten. Geplant ist ein europäischer und internationaler Treffpunkt der Erinnerung, Begegnung, aber auch Mahnung gegen das Vergessen. Vor zwanzig Jahren durchtrennten mutige Bürger während des ersten „Pan Europa Picknicks“ den Zaun an der ungarisch-österreichischen Grenze in der Nähe
von Sopron.
Weitere Informationen über den Freundeskreis: www.freundeskreis-europa-berlin.de

Studienplätze und Stipendien vom Netzwerk Europa

EM - Für das akademische Jahr 2009/2010 werden vom Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland Studienplätze und Stipendien am College of Europe Brügge/Natolin vergeben. Etwa 40 deutschen Hochschulabsolventen wird ein zehnmonatiges Aufbaustudium an Europas ältestem und renommiertestem Institut für Postgraduierten-European-Studies ermöglicht. In den Fachbereichen Rechtswissenschaften, Wirtschaft, Politik und Verwaltung, sowie Internationale Beziehungen und Diplomatie werden Masterabschlüsse angeboten.
Bewerbungsschluss ist am 15.Januar 2009. Infos: www.europaeische-bewegung.de

Kasachstan reformiert seine Mediengesetze

EM  - Der kasachische Außenminister Marat Tazhin kündigte vergangene Woche ein Maßnahmenpaket mit Gesetzesänderungen für das Wahl- und Medienrecht an. Die Änderungen sollen zu einer weiteren Demokratisierung in der Funktionsweise der Medien, deren Entwicklung und deren Vertrieb führen. Alle Änderungen stehen in Einklang mit internationalen „best practice“ Projekten.

„Der gesetzliche und soziale Status der Medien als eine der wichtigsten Institutionen eines demokratischen Systems ist nun gesichert“, sagte Minister Tazhin, dessen ehrgeiziges Maßnahmenpaket allen politischen Parteien gleichberechtigten Zugang zu den Medien garantiert. Von nun an sind die Medien verpflichtet über Information, über die Nominierung der Kandidaten und Parteilisten, sowie deren Registrierung bei Wahlkommissionen mit der gleichen Zeit und mit der gleichen Beitragslänge in Presse und Fernsehen zu berichten.

Außerdem ist die Abschaffung einer Registrierung von elektronischen Medien vorgesehen, die Streichung von nochmaliger Registrierung von Print-Zeitschriften und Agenturen, im Fall von Personaländerungen oder Adressänderung.

Von nun an können Journalisten ohne Bewilligung Video- und Audio-Ausstattung bei Interviews einsetzen. Im Falle von Medienprozessen sollen alle Parteien gleichberechtigt vor Gericht vertreten sein.

Die Änderungen und Zusätze wurden vom Kultur- und Informationsministerium in Einklang mit wirtschaftlichen und sozialpolitischen Aktionen entwickelt. Minister Kul-Muhammed sagte, dass „die Gesetze sowohl OSZE Empfehlungen und konzeptuelle Aspekte im Rahmen des Programms ‚Weg nach Europa‘ einbeziehen“.

n-ost Reportagepreis ausgeschrieben

EM – Zum dritten Mal schreibt die Agentur n-ost einen Reportagepreis aus. Er wendet sich auch 2009 wieder an Journalistinnen und Journalisten, die durch ihre engagierte Arbeit die öffentliche Wahrnehmung von Mittel-, Ost- oder Südosteuropa erhöhen. Prämiert werden Texte, in denen ein mittel-, ost- oder südosteuropäisches Thema gründlich recherchiert und in Form einer klassischen Reportage dargestellt wurde: Die Reportage lebt von der Authentizität, die den Leser miterleben lässt. Ihr Thema ist genau beobachtet und detailliert beschrieben, der Text ist in Sprache und Stil herausstechend.

Die Ausschreibung des Preises endet am 15. April 2009. Die Gewinner werden im Oktober 2009 bekannt gegeben. Mit der Auszeichnung möchte n-ost den Ländern und Menschen des östlichen Europas in der deutschsprachigen Berichterstattung ein stärkeres Forum geben. Dabei will der Verein insbesondere dem Genre Reportage ein größeres Gewicht verleihen und Räume schaffen für aufwändige Recherche und journalistisch genaue Arbeit. Talentierte Autorinnen und Autoren werden ermutigt, sich für eine grenzüberschreitende Berichterstattung einzusetzen.

Dotiert sind die Preise mit 2.500 Euro  für Platz eins, 1.000 Euro für Platz 2 und 500 Euro für Platz 3. Die drei prämierten Kolleginnen oder Kollegen nehmen außerdem an der n-ost Medienkonferenz im Herbst 2009 teil. Dort werden die Preise in feierlichem Rahmen verliehen.
Weitere Info unter reportagepreis@n-ost.de

Millionäre aus Schwellenländern pfeifen auf die Finanz-Krise

EM - Die millionenschwere Oberschicht aus Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) lässt sich von der harten Realität der Weltwirtschaft nicht aus dem Konzept bringen. Millionäre und Milliardäre bleiben ihrem Hang zum Luxus treu und denken offenbar nicht ans Sparen. Der US-amerikanischen Unternehmensberatung Bain and Company (B&C) zufolge wird der Luxusgütermarkt auch in den kommenden Jahren rasant weiterwachsen. Zwar können sich die BRIC-Staaten selbst dem derzeitigen Abschwung auch nicht entziehen. Allerdings wird das Geschäft mit der teuren Ware von einem kleinen, aber schwer betuchten Personenkreis getragen.

B&C zufolge wird das Geschäft mit Luxuswaren in den BRIC-Ländern innerhalb der kommenden fünf Jahre um 20 bis 35 Prozent wachsen. Vor allem russische Öl-Multis sind für den rapiden Anstieg verantwortlich.

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