Eurasien-Ticker

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Türkische Arbeitskräfte arbeiten länger · Kommen die ersten Eurasier aus dem Kaukasus? · Yoga Kongress in Horn-Bad Meinberg · Fünf-Länder-Biosphärenreservat in greifbarer Nähe · Asiens Wasserproblem spitzt sich zu · Den Orient erfahren

Von EM Redaktion

Türkische Arbeitskräfte arbeiten länger

EM - Die Türkei verfügt über junge und gut ausgebildete Arbeitskräfte, die überdies hoch motiviert sind. Volle 53,7 Stunden arbeitet die türkische Durchschnittsarbeitskraft laut Statistikamt der Europäischen Gemeinschaften (EuroStat) aufs Jahr gesehen jede Woche. Ihre Kollegen in Bulgarien (42 Stunden), Polen (42,7) oder Rumänien (41,1 Stunden) sind hier weit abgeschlagen. Die Investment Support and Promotion Agency of Turkey (ISPAT) betrachtet diesen Vorsprung als klaren Standortvorteil der Türkei und erwartet ein weiteres Wachstum bei den ausländischen Direktinvestitionen.

 Auch die Deutschen sind fleißiger als die Arbeitskräfte vieler anderer EU-Länder. Dies ergab eine Studie von Eurofound, der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Doch die Türkei liegt im europäischen Raum unangefochten auf Rang eins. Hier wird sogar 10,7 Stunden länger gearbeitet als in der führenden EU-Arbeiternation Großbritannien mit 43 Stunden.

Kommen die ersten Eurasier aus dem Kaukasus?

EM - Professor Dawid Lordkipanidse, Generaldirektor des Georgischen Nationalmuseums hat Ausgrabungsergebnisse veröffentlicht, die belegen sollen, dass der älteste bisher gefundene Eurasier aus dem Kaukasus stammt. Demnach wurden entsprechende Entdeckungen bei Ausgrabungen nahe des mittelalterlichen Dorfes Dmanisi am Fuße des Großen Kaukasus gemacht. Es liegt zwei Stunden Fahrzeit von der georgischen Hauptstadt Tiflis entfernt.

Afrika scheint also nicht, wie bisher angenommen, die einzige Wiege der Menschheit zu sein. Die Funde von Dmanisi seien 1,8 Millionen Jahre alt. Es handelt sich um fünf gut erhaltene Schädel und einen Unterkiefer, außerdem um Fragmente von Arm- und Beinknochen.

Die Vorfahren des aufrecht gehenden Menschen sind nach dieser Theorie aus Afrika in den Kaukasus gezogen und später nach Afrika zurückgekehrt. In Eurasien habe sich demnach ein eigenes Kapitel der menschlichen Zivilisation abgespielt, erklärte der georgische Wissenschaftler Lordkipanidse. Jedenfalls seien die Knochen von Dmanisi die ältesten außerhalb Afrikas. Hominide, die älter waren als der Dmanisi-Mensch, wurden bisher nur in Afrika gefunden und erhielten den Namen Homo habilis. Sie lebten dort vor 2,5 bis 1,6 Millionen Jahren. Der Dmanisi-Fund schließt also die bisherige Lücke in der menschlichen Geschichte.

Yoga Kongress in Horn-Bad Meinberg

EM - Vom 13. bis 15. November findet in Horn-Bad Meinberg der größte deutsche Yoga Kongress des Jahres unter der Schirmherrschaft von Rakesh Ranjan, dem Kulturattaché der indischen Botschaft in Berlin, statt. Anmeldungen dazu sind ab sofort möglich.

Der gemeinnützige Verein Yoga Vidya und der Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/innen e.V. (BYV) laden Yogalehrende und Yogainteressierte zu diesem Kongress ein. Er findet im Seminarhaus Yoga Vidya im idyllischen Teutoburger Wald statt.

Weitere Informationen über den Yoga Kongress in Horn-Bad Meinberg sind über die Website www.yoga-vidya.de/yogakongress abrufbar oder werden telefonisch über die Rufnummer 05234 87-0 erteilt.

Fünf-Länder-Biosphärenreservat in greifbarer Nähe

EM - Nägel mit Köpfen machten die Premierminister Ungarns und Kroatiens in Sachen Naturschutz. Gemeinsam unterzeichneten sie in der kleinen Grenzstadt Barcs eine Absichtserklärung für die Schaffung eines grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservates zum Schutz der artenreichen und ursprünglichen Flusslandschaften von Drau und Mur. „Damit ist ein wichtiger Schritt getan, um diese wertvolle Auen- und Feuchtgebietslandschaft am Grünen Band Europa dauerhaft zu sichern – ein Ziel, auf das die Naturschutzstiftung EuroNatur bereits seit Beginn der 1990er Jahre hinarbeitet“, sagt EuroNatur-Projektleiter Dr. Martin Schneider-Jacoby.

 Auch die Verwirklichung eines Fünf-Länder-Biosphärenreservates zwischen Kroatien, Serbien, Slowenien, Österreich und Ungarn zum Erhalt der Auen- und Feuchtgebietslandschaft an Donau, Drau und Mur ist mit dem neuen Schutzgebiet in greifbare Nähe gerückt. Diese Vision  hatte EuroNatur gemeinsam mit dem WWF, der Drava Liga und zahlreichen Partnern vor über 15 Jahren entwickelt und über die Jahre am Leben erhalten. Doch lange Zeit hatten die einzelnen Länder nicht mitgezogen, und die Umsetzung der vielversprechenden Vision lag auf Eis. Entsprechend wichtig ist das Signal, das Ungarn und Kroatien jetzt mit der Unterzeichnung der Deklaration zur Schaffung eines grenzüberschreitenden Biosphärenreservates gesetzt haben.

 Das neue Auenschutzgebiet ist 630.000 Hektar groß. Es beginnt etwa 30 Kilometer nach der steirischen Grenze an der Mur und erstreckt sich bis zum Zusammenfluss der Drau mit der Donau bei Osijek nahe der kroatisch-serbischen Grenze. Der internationale Schutzstatus ist unter anderem ein wirksames Mittel, um verheerende Eingriffe in die natürliche Flussdynamik abzuwenden. Dazu gehören unter anderem intensiver Kiesabbau, der Bau von Wasserkraftwerken und in großem Maßstab geplante Kanalisierungsprojekte.

Asiens Wasserproblem spitzt sich zu

EM - Ohne Modernisierung der Bewässerungssysteme werden viele asiatische Staaten dazu gezwungen sein, in Zukunft mehr als ein Viertel ihres Bedarfs an Reis, Weizen und Mais zu importieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des International Water Management Institute IWMI (http://www.iwmi.org), der Welternährungsorganisation FAO und der Vereinten Nationen.

Prognosen sagen für Asien einen Bevölkerungszuwachs in den nächsten 40 Jahren um 1,5 Milliarden Menschen voraus. Damit steigt auch die Nachfrage nach Nahrungsmitteln. „Der Bedarf an Nahrungsmitteln in Asien wird sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln“, so IWMI-Generaldirektor Colin Chartres. Da der Verlass auf Importe zur Bedürfnisdeckung die Wirtschaft vieler Entwicklungsländer enorm belaste und es keine Alternativen gebe, fordert der Experte die Modernisierung der riesigen Bewässerungssysteme Asiens.

Den Orient erfahren

EM - Der Orient bietet eine unglaubliche Vielfalt an Kulturen, Religionen und Sprachen. In den Workshops des Arabia Instituts in Zusammenarbeit mit der VHS Freiburg „Orient erfahren“ lernen Teilnehmer Kultur, Geschichte, Sprache, Traditionen und Bräuche dieser Länder kennen. Es geht um Länderworkshops Indien, Iran, Marokko, Vereinigte Arabische Emirate. Die Erfahrung ist möglich mit allen Sinnen: Landesinformationen in Bild und Ton, Orient zum Anfassen, sowie kulinarische Erfahrung durch landestypische Spezialitäten. Informationen: www.arabia-institut.de

Das größte Skigebiet Asiens soll in China entstehen

EM - Im Westen Chinas soll bald das größte Skigebiet Asiens entstehen. Das berichtet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Innerhalb von zehn Jahren sollen in der Nähe der Stadt Kanas in der Provinz Xinjiang Skilifte eingerichtet und Hotels hochgezogen werden. Ein künstlich angelegte See und ein Golfplatz würden die Anlage abrunden, schreibt die Nachrichtenagentur. Im nächsten Jahr schon werde mit dem Bau begonnen. Er soll über 500 Millionen Euro kosten. Das künftige Skigebiet liege in rund 2000 Metern Höhe. Es sei schneesicher von November bis in den Mai hinein.

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