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Wird zu Guttenberg „Sprachwahrer des Jahres“? · Schwarze Liste der Fluggesellschaften · Europäische Bürgerinitiative wird möglich · Fünfzehn Jahre grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung · Gesundheitscamps auf dem Dach der Welt

Von EM Redaktion

Wird zu Guttenberg „Sprachwahrer des Jahres“?

EM - Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, die Musikgruppe Tokio-Hotel und Bayern-Trainer Louis van Gaal sind für die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ 2009 vorgeschlagen. Das teilte heute die „Deutsche Sprachwelt“ mit. Zum zehnten Mal ruft die Sprachzeitung zur Wahl von Personen, Unternehmen oder Gruppen auf, die sich besonders um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Die Abstimmung läuft bis zum 31. Januar 2010 (Stimme an schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de).

Bereits als Bundeswirtschaftsminister beeindruckte zu Guttenberg eine breite Öffentlichkeit mit seiner Sprachgewandtheit, hebt die Sprachzeitung hervor. Er spreche nicht nur gutes Deutsch, sondern auch einwandfreies Englisch und lese Platon im altgriechischen Original. Außerdem sei er in der Lage, eine mitreißende Bierzeltrede zu halten. Auch als Verteidigungsminister zeichne er sich durch sein Bemühen um eine klare, verständliche und schnörkellose Sprache aus. So vermeide er nicht krampfhaft das Wort „Krieg“, wenn von Afghanistan die Rede ist.

Die weltweit erfolgreiche Musikgruppe Tokio Hotel aus Magdeburg habe Jugendliche im Ausland bestärkt, sich für Deutsch als Fremdsprache zu entscheiden. Der Trainer des FC Bayern München, Louis van Gaal, fragte im Herbst den SPIEGEL-Mitarbeiter Juan Moreno: „In welchem Land befinden wir uns gerade, was denken Sie?“ Der Journalist hatte angeboten, Englisch oder Spanisch zu sprechen. Diese Sprachen beherrscht van Gaal, doch das Gespräch fand auf Deutsch statt.

Weiterhin sind Guido Westerwelle, Xavier Naidoo und Ulrich Wickert vorgeschlagen. Der neue Bundesaußenminister rühmt die „wunderschöne deutsche Sprache“. Sänger Naidoo setzt in seinen Liedern auf Deutsch und erklärt: „Diese Tiefe, dieser Reichtum, diese Deutlichkeit. Ich knie nieder vor dieser Sprache.“ Der ehemalige Tagesthemen-Moderator Wickert rügte im Herbst den Sprachgebrauch der Nachrichtenredaktionen von ARD und ZDF.

Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ erhielten bisher zum Beispiel die Porsche AG (2007), Kammersängerin Edda Moser (2006), Papst Benedikt XVI.
(2005) und der Dichter Reiner Kunze (2002).

http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer
http://www.sprachpflege.info/index.php/Sprachwahrer_des_Jahres 

Schwarze Liste der Fluggesellschaften

EM - Die EU-Kommission hat die zwölfte aktualisierte Liste von Luftfahrtunternehmen, für die in der EU ein Flugverbot gilt, veröffentlicht. Unter anderem dürfen Fluggesellschaften aus Dschibuti, der Republik Kongo und São Tomé/Príncipe die Europäische Union nicht mehr anfliegen. 

Informationen: http://ec.europa.eu/transport/air-ban/list_de.htm

Europäische Bürgerinitiative wird möglich

EM - Mit Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon wird auch die Europäische Bürgerinitiative Realität. Mit diesem neuen politischen Instrument wird es möglich sein, die EU-Kommission durch die Unterschriften von mindestens einer Million Bürgern aufzufordern, Gesetzesvorschläge vorzulegen. Wie die Bürgerinitiative im Detail umgesetzt werden sollte, diskutierten bei einer Veranstaltung der Vertretung der EU-Kommission und der Europäischen Bewegung Deutschlands (EBD) Vertreter von Bürgerorganisationen, Behörden und Parteien.

Die Runde plädierte dafür, die Hürden für die Bürgerinitiative so niedrig wie möglich zu halten. „Europäisch“ sollte eine Initiative bereits dann sein, wenn sie von Bürgern aus vier bis sechs Ländern  unterstützt wird, die jeweils 0,1 bis 0,2 Prozent der Bevölkerung repräsentierten, so ein Vorschlag. Zudem sollte die Frist für die Sammlung der Unterschriften nicht zu knapp sein. Wie von der Kommission vorgeschlagen, müsse auch klar sein, wer hinter einer Initiative steht.

Die Konsultation zur Europäischen Bürgerinitiative läuft noch bis zum 31.Januar 2010. Umgesetzt werden soll sie bis Ende 2010.

Weitere Informationen: http://ec.europa.eu/dgs/secretariat_general/citizens_initiative/index_de.htm

Fünfzehn Jahre grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung   

EM - Das europäische Netzwerk EURES berät seit 15 Jahren Arbeitssuchende, die in der EU auf Jobsuche sind. EURES (European Employment Services) bietet Zugang zu mehr als 700.000 Arbeitsstellen und hilft damit jeden Monat tausenden Jobsuchenden, eine Arbeit in einem anderen europäischen Land zu finden. Es ist die einzige EU-weite Stellenbörse für Arbeitssuchende und Arbeitgeber in 31 Ländern. EURES umfasst ein Netzwerk von 838 Beratern und ein Stellenportal, das über freie Stellen in 31 Ländern der Europäischen Union, in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz informiert. Der Dienst bietet zurzeit rund 720.000 freie Jobs an. Die Broschüre „Sie hören dann von uns ...“ enthält alles Wissenswerte für diejenigen, die sich auf eine Stelle in einem anderen Land des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) bewerben wollen.
   
Weitere Informationen: http://ec.europa.eu/eures/home.jsp?lang=de

Gesundheitscamps auf dem Dach der Welt

EM - Die Gesundheitsversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern ist meist unzureichend. Am höchsten ist die Not auf dem Dach der Welt – in Nepal.
Im westnepalesischen Himalaja kümmert sich ein weiteres Mal ein 21-köpfiges internationales Team aus Ärzten und Pflegern um Bedürftige. Mehr als 1.200 Kinder und Erwachsene nahmen allein dieses Jahr beim Gesundheitscamp in der Region Mughu an Behandlungen und Präventionsmaßnahmen teil. Finanzielle Unterstützung zur Umsetzung des Camps erhielt die Entwicklungshilfeorganisation Govinda e.V. durch den Rotary Club Aalen Heidenheim und die Kinderhilfe Nepal e.V. Mitterfels.

Informationen zu den Gesundheitsprojekten: www.waisenkind.de und www.waisenkind.ch

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