Eurasien-TickerNEUIGKEITEN AUS EURASIEN

Eurasien-Ticker

Von EM Redaktion

EM – An der A 8 zwischen München und Salzburg weisen dunkelrote Plakattafeln mit geheimnisvoll blickenden Augen auf das Ereignis hin: Im großen Ausstellungszentrum „Lokschuppen“ der Stadt Rosenheim wird die faszinierende Welt des alten Tibets gezeigt. Bis einschließlich 11. August 2002 ist hier die größte Ausstellung zu Kunst, Kultur und Religion Tibets zu sehen, die es je im deutschsprachigen Raum gegeben hat.

Dazu wurde eine einmalige Fülle von Exponaten und Kultobjekten zusammengetragen. Sogar ein originalgetreu gestalteter Tempelraum ist zu bewundern mit vergoldeten und edelsteinbesetzten Buddhas und Götterskulpturen.

Öffnung Mo bis Fr 9-18 Uhr, Sa u. So 10.30 bis 18 Uhr; Eintritt: 6,50 Euro.

Virtuelle Führungen durch die Ausstellung unter www.rosenheim.de

Touristinformation:
Telefon: 08031/365-9061
Telefax: 08031/365-9060

Kooperation im Donauraum

EM – In der österreichischen Hauptstadt Wien haben Ende Mai 2002 die Anrainerstaaten der Donau eine eigene Institution zur Verbesserung der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit ins Leben gerufen: Die „Donauraum-Kooperation“. Ihr gehören Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Rumänien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Hercegowina, Jugoslawien, Bulgarien und die Ukraine an.

Die Teilnehmerstaaten, in denen insgesamt rund 200 Millionen Menschen leben, verpflichten sich zu stärkerer Zusammenarbeit auf wirtschafts-, verkehrs-, umwelt- und kulturpolitischem Gebiet. Ziel sei es vor allem, so die versammelten Ministerpräsidenten und Außenminister, die Balkanregion enger an den europäischen Integrationsprozeß anzuschließen.

Auch eine Art Sicherheitspartnerschaft bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität und dem Menschenhandel sowie beim Schutz der EU-Außengrenzen wurde vereinbart.

Gelbe Post für China

EM – Das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL berichtet über einen aufsehenerregenden Plan der Deutsche Post AG. Das Unternehmen habe Gespräche aufgenommen, um bei Olympia 2008 in Peking offizieller Logistikparter der Mammutveranstaltung zu werden.

Schon seit einiger Zeit plane die Deutsche Post, auch unabhängig von Olympia, zum wichtigsten Logistikdienstleister in China zu werden. Dazu gebe es ein internes „Strategiepapier China“, das Investitionen von mehr als eineinhalb Milliarden Euro für die nächsten zwei bis drei Jahre im Reich der Mitte vorsehe.

Mit ihrem Speditionsunternehmen Danzas, das die Deutsche Post vor drei Jahren kaufte, sei sie im chinesischen Gütertransportwesen  als einziges europäisches Unternehmen zugelassen. Danzas besitze die Lizenz zur Beförderung jedweder Güter in dem Riesenreich.

Insgesamt sei die Deutsche Post (320 000 Beschäftigte, zu 69 Prozent noch im Besitz des deutschen Staates) schon heute in China der führende ausländische Anbieter von Logistikdienstleistungen. Das posteigene Luftfrachtunternehmen DHL zum Beispiel verfüge über einen Marktanteil von über 35 Prozent am einschlägigen Transportaufkommen in der Volksrepublik. Außereurasische Konkurrenten wie die Firmen UPS oder Fedex aus den USA, kämen lediglich auf neun bzw. elf Prozent.

Produktion nach Osten – Rentner nach Westen

EM – Die Länder der iberischen Halbinsel, Spanien und zum Teil auch Portugal, haben ihre Rolle als europäische Billiglohnländer verloren. Ausländische Industriebetriebe wandern deshalb ab. Die Autobauer, die Spanien in den vergangenen Jahrzehnten zum drittgrößten Branchenstandort nach Deutschland und Frankreich gemacht haben, verlagern ihre Produktion nach Osteuropa. Dort gibt es inzwischen eine beachtliche Arbeitsproduktivität bei deutlich niedrigeren Löhnen. Die EU-Erweiterung nach Osten wird diesen Trend noch verstärken.

Da Spanien aus historischen Gründen kaum eigene Industrie besitzt, können einheimische Betriebe diesen Abzug an Industrieproduktion nicht wettmachen. Das Wirtschaftswachstum und die Zahl der Arbeitsplätze gehen bereits deutlich zurück. Auch beim Aufbau moderner technologischer  Dienstleistungsunternehmen, der ohne gewachsene Industriestruktur möglich wäre, rangiert Spanien auf den hinteren Plätzen der EU. An Computer und Internet sind die Spanier innerhalb Europas am wenigsten interessiert. In Forschung und Entwicklung investiert Spanien nur etwa die Hälfte des EU-Durchschnitts.

Seine Zukunft findet das Land zunehmend in der Rolle des Rentnerparadieses. Das „Florida Europas“ wird es bereits genannt. Betagte Europäer beziehen an Spaniens Küsten ihre Altersresidenzen. Spanien vermarktet seine Sonne – der Osten seine Industrieproduktivität.

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