Eurasien-Ticker

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E-Waffen aus Deutschland machen US-Firmen Konkurrenz · Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit neuem Netzportal · Bis 2050: Weltbevölkerung nimmt um 50 Prozent zu, Europäer schrumpfen um 17 Prozent, GUS-Bewohner um 14 Prozent · Zusammenschluß der ersten eurasischen Stromnetze · Tage der offenen Tür an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder · Nur ein Drittel der russischen Kinder ist gesund · BMW rollt nach China

Von EM Redaktion

EM – Mauern sind für sie kein Hindernis, es gibt weder Geschosse noch Munitionshülsen und man hört keine Explosionen. Die sogenannten Mikrowellen-Waffen oder E-Waffen durchdringen feste Materie, setzen elektronische und biologische Systeme außer Gefecht ohne zu töten. Gegner werden auf lautlose Weise kampfunfähig gemacht, egal wo sie sich verbergen. Diese E-Waffen werden von Fachleuten als Revolution in der Wehrtechnik bezeichnet. Ihre elektromagnetischen Felder von mehreren Milliarden Watt können die Steuerung von Fahrzeugen, Panzern, Flugzeugen oder Industrieanlagen ausschalten.

Die beiden deutschen Rüstungsunternehmen Diehl und Rheinmetall sind in der Entwicklung von Hochleistungs-Mikrowellen-Waffen in Europa führend. Sie haben sich nun zu einer Kooperation entschlossen, um bessere Vermarktungschancen für diese Technologie zu schaffen. „Innerhalb der nächsten zwei Jahre können wir mit den neuen Systemen auf dem Markt sein“, erklärte ein Sprecher von Rheinmetall gegenüber dem EURASISCHEN MAGAZIN. Die E-Waffen sollen vor allem im Anti-Terror-Kampf zum Einsatz kommen.

Bislang sind Mikrowellen-Waffen vor allem in den USA entwickelt worden. Militärexperten erwarten, daß die ersten im Krieg gegen den Irak bereits zum Einsatz kommen. Durch die Zusammenarbeit der beiden deutschen Rüstungsbetriebe entsteht den US-Firmen jetzt eine ernstzunehmende Konkurrenz.

Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit neuem Netzportal

EM - Die Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft AG hat am 6. März ihr neues Netzportal www.infopolen.de freigeschaltet. Auf der Seite werden aktuelle Nachrichten zu Wirtschaft und Politik, sowie umfangreiche Basisinformationen zum polnischen Wirtschafts- und Rechtssystem angeboten.

Die Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit Sitz in Gorzów Wielkopolski (ehemals Landsberg an der Warthe) wurde 1994 auf Initiative der Regierungen Polens und Deutschlands gegründet. Die Gesellschaft setzt sich durch Unterstützung von Investitions- und Kooperationsinitiativen und anderen Wirtschaftsprojekten für den Ausbau der deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen ein.

Die Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft AG im Netz: www.twg.pl

Bis 2050:
Weltbevölkerung nimmt um 50 Prozent zu, Europäer schrumpfen um 17 Prozent, GUS-Bewohner um 14 Prozent

EM – Im Jahr 2050 werden auf der Erde 9,3 Milliarden Menschen leben. Das sind 50 Prozent mehr als der heutige Stand der Weltbevölkerung von 6,2 Milliarden. Dies geht aus dem jährlich veröffentlichten UNO-Bericht „The State of World Population Report 2002“ hervor.

Bis 2050 steigt die Bevölkerungszahl in Nord-Amerika voraussichtlich um 37 Prozent, in Asien (ohne GUS) um 44 Prozent, in Süd- und Zentralamerika um 50 Prozent und in Afrika sogar um 141 Prozent. In den zwölf Staaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) hingegen geht die Bevölkerungszahl um 14 Prozent zurück. Besonders hart wird es gemäß dem UNO-Bericht Georgien mit 39 Prozent, die Ukraine mit 38 Prozent und Rußland mit 28 Prozent Rückgang der Landeseinwohner treffen.

Am schlimmsten jedoch sieht es in Europa (inkl. Osteuropa, aber ohne die Türkei) aus. Hier soll die Gesamtbevölkerung um 17 Prozent zurückgehen. Nur in Irland (39 %), Albanien (22 %), Norwegen (9 %) und Frankreich (4 %) wird die Einwohnerzahl steigen. Den Berechnungen zufolge wird die Bevölkerung in Deutschland um 14 Prozent, in Österreich um 20 Prozent und in der Schweiz um 22 Prozent abnehmen.

Im Jahr 2050 wird Indien das Land mit den meisten Einwohnern sein, nicht mehr China. Wahrscheinlich wird die Rangfolge der fünf bevölkerungsstärksten Länder dann wie folgt aussehen: 1. Indien (1.572 Mio.) 2. China (1.462 Mio.) 3. USA (397 Mio.) 4. Pakistan (344 Mio.) 5. Indonesien (311 Mio.).

Im Wortlaut: „The State of World Population Report“

Zusammenschluß der ersten eurasischen Stromnetze

EM – „Mich erinnert die Grenze der Energiesysteme an die Berliner Mauer“, sagte der Chef des Konzerns Einheitliches Energie-System Rußlands (RAO Rossii) Anatoli Tschubais vor wenigen Tagen bei einem Besuch in Essen. Der größte russische Stromerzeuger, so erklärte er auf der Messe „E-World Energy and Water“ arbeite konsequent auf einen Zusammenschluß der Stromnetze Rußlands und der EU-Länder hin. Ein Leitungssystem, das von Sibirien bis an den Atlantik Energie für den zusammenwachsenden Kontinent liefert? Noch ist das Zukunftsmusik, denn die westlichen Energieunternehmen zeigen sich nach Auskunft der Russen bislang nicht interessiert. Sie sehen in der RAO Rossii nur einen lästigen Konkurrenten. Russischer Strom ist sehr viel billiger als der von westlichen Erzeugern.

Tschubais aber wird nicht müde, die Vorzüge eines Zusammenschlusses der Stromnetze zu schildern: „Der parallele Betrieb der Energiesysteme würde westeuropäischen Unternehmen großartige Perspektiven auf den sich entwickelnden osteuropäischen Märkten eröffnen“, warb der Russe in Essen. Er nannte aber auch das Interesse Rußlands, dem sich zusätzliche Möglichkeiten für einen einträglichen Energieexport eröffnen würden. Bereits heute sei Rußland der mit Abstand wichtigste Lieferant von Erdöl und Erdgas nach Deutschland. Tschubais machte klar, daß ein Zusammenschluß der Stromnetze bereits in wenigen Jahren das Energieangebot Rußlands komplettieren könnte. Der Verbund sei nicht aufzuhalten. Schon im April werde eine Arbeitsgruppe der westlichen Stromnetzbetreiber, die sich mit den Folgen einer Synchronisation der Netze befaßt, erste Ergebnisse vorlegen.

Tage der offenen Tür an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder

EM – Die Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder) öffnet ihre Türen für Besucher. Am 3. Juli findet ein Tag der Offenen Tür statt. Begleitend dazu veranstaltet die 1990 gegründete Alma Mater ein studentisches Kulturfestival und ein Sommerfest. Informationen zum Programm unter: study@euv-frankfurt-o.de

Das der Europa-Universität angehörige Collegium Polonicum richtet bereits am 11. April einen Tag der offenen Tür aus. Das Institut ist eines der wichtigsten Ausbildungszentren in Deutschland mit Schwerpunkt Europäische Integration. Es werden folgende Aufbaustudiengänge zum Thema angeboten:
„Management für Mittel- und Osteuropa“
„Master of European Studies“
„Master Schutz europäischer Kulturgüter“
„Master of European Political Studies“
„Europa und europäische Integration“
„Europäisches Verwaltungsmanagement“

Im Netz:
Europa-Universität Viadrina
Collegium Polonicum

Nur ein Drittel der russischen Kinder ist gesund

EM - In den vergangenen zehn Jahren ist die Rate der gesunden Kinder in Rußland um sieben Prozent zurückgegangen, sagte die russische Gesundheitsministerin Olga Scharapowa am 10. März laut Nachrichtenagentur Itar-Tass. Die Gesundheitsministerin bezieht sich auf eine landesweite Studie, nach der insgesamt nur 33 Prozent der 31,6 Millionen Russen unter 18 Jahren in guter gesundheitlicher Verfassung sind.

Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen leide unter bronchialen und anderen Erkrankungen der Atemwege. Schuld daran seien beispielsweise unzureichende hygienische Vorschriften in den Schulen, sagte die Ministerin. Einen Teil des Anstiegs der Krankheitszahlen führte sie außerdem auf verbesserte Diagnosemöglichkeiten nach dem Ende der Sowjetunion zurück. Früher wären viele Erkrankungen gar nicht erkannt worden. Als einen der Hauptgründe für die immer noch zunehmende Ausbreitung von Kinderkrankheiten bezeichnete Ministerin Olga Scharapowa vor allem die weit verbreitete Armut in Rußland.

BMW rollt nach China

EM – Der deutsche Autohersteller BMW produziert in Kürze auch in der Volksrepublik China. Vom chinesischen Staatsrat sei ein Gemeinschaftsunternehmen von BMW mit dem einheimischen Hersteller Brilliance China Automotive genehmigt worden. Der Vertrag werde Ende März in Peking unterzeichnet, erklärte Helmut Panke, Vorstandsvorsitzender der BMW Gruppe.

Den Autobauern aus Bayern gelingt damit ein strategisch wichtiger Schritt in den am schnellsten wachsenden Automobilmarkt der Welt. Im vergangenen Jahr wurden in China 1,15 Millionen Pkw verkauft, doppelt so viele wie im Vorjahr. Angesichts schwacher Märkte in den meisten anderen Teilen der Welt hofft BMW – wie andere Hersteller auch – auf den enormen Nachholbedarf an Motorisierung im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Derzeit sind in China im Schnitt fünf Pkw je 1000 Einwohner zugelassen, im internationalen Durchschnitt sind es 133.

BMW und sein chinesisches Partnerunternehmen drücken mächtig aufs Gaspedal. Bereits im zweiten Halbjahr 2003 soll in Shenyang in der Provinz Liaoning – sie liegt im Nordosten Chinas an der Grenze zu Korea - die Produktion angefahren werden.

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