13.01.2023 14:10:35
Von EM Redaktion
EM – Auf der Seite www.vifaost.de wurde eine „Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa“ eröffnet. Die Bibliothek versteht sich als Wissenschafts-Portal zu den Bereichen Geschichte, Politik, Sprachen und Kultur Ost- und Südosteuropas. Bislang ist jedoch erst die Rubrik Geschichte mit Inhalt gefüllt. Die übrigen Fachbereiche werden im Laufe der Zeit hinzugefügt.
Im Geschichtsteil der Seite wird beispielsweise ein „Digitales Handbuch zur Geschichte und Kultur Rußlands“ angeboten. Es befaßt sich mit der Entwicklung des Russischen Reiches im 19. und 20. Jahrhundert und mit der Sowjetunion der 20er und 30er Jahre. In der „Digitalen Osteuropa-Bibliothek“ können Universitätsabgänger ihre Abschlußarbeiten publizieren. Hilfreich ist auch die Zeitschriftenschau, in der Inhaltsverzeichnisse von mehr als 100 osteuropäischen Fachzeitschriften (seit Beginn 2002) einsehbar sind.
Die Osteuropa-Bibliothek, die thematisch den gesamten ehemaligen Ostblock abdeckt, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek, des Historischen Seminars München, des Osteuropa-Instituts München und des Herder-Instituts Marburg.
EM – Erstmals seit 511 Jahren ruft der Muezzin (Gebetsrufer) wieder vom Turm einer Moschee im südspanischen Andalusien. 1492 war hier mit dem Königreich Granada die letzte Bastion der Mauren gefallen. Spanien war damit nach rund 800 Jahren endgültig katholisch geworden. Die arabische Herrschaft und damit auch der Islam in Spanien waren besiegt. Auf den Fundamenten der geschleiften großen Moschee Granadas hatten die Sieger eine christliche Kathedrale errichtet. Vor wenigen Tagen wurde nun im mittelalterlichen Teil der Stadt, an einem wahrhaft geschichts- und symbolträchtigen Ort, eine neue Moschee eingeweiht. Der Ruf des Gebetsrufers schallt hinüber zur Alhambra, dem größten arabischen Palast Europas.
Der Traum von „al-Andalus“, wie die Mauren das südliche Spanien nennen, war im Islam beinahe weltweit lebendig geblieben. Enstprechend spendierfreudig zeigten sich die Muslime der verschiedensten Länder. Die Kosten des vier Millionen Euro teuren Bauwerks würden zur Hälfte von den Arabischen Emiraten aufgebracht. Der Rest stamme aus der Türkei, Malaysia, Marokko und von vielen anonymen Spendern aus der arabischen Welt und auch aus Europa, erklärte Abdul Haqq, der Sprecher der islamischen Gemeinde Spaniens. (Zur Geschichte von „al-Andalus“ vergl. Eurasien historisch: DIE MAUREN in EM 01/03).
EM – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch ehebt schwere Vorwürfe gegen die indischen Justizbehörden im Bundesstaat Gujarat. Dort war es im vergangenen Jahr zu schweren Massakern an der muslimischen Minderheit gekommen. Über 2000 Menschen wurden seinerzeit umgebracht. Die Justiz des Landes habe bisher nicht einen der Schuldigen zur Rechenschaft gezogen, klagt Human Rights Watch in einem Bericht an, der kürzlich in New York veröffentlicht wurde. Darin wird der Regionalregierung unter ihrem Chef Narenda Modi vorgeworfen, systematisch jeden Versuch zu unterbinden, die Verantwortlichen für die Pogrome zu verurteilen. Die Chancen von Muslimen im Juztizsystem von Gujarat zu ihrem Recht zu kommen, seien gleich null, heißt es in dem Bericht.
Seit Jahren kommt es in Indien immer wieder zu schweren Zusammenstößen zwischen nationalistischen Hinduorganisationen und muslimischen Gruppen. Human Rights Watch warnt, die Saat für weitere Pogrome sei bereits gelegt. Der Staat fördere diese Auseinandersetzungen sogar. „Die Bewaffnung von Zivilisten in Gujarat geht ungebremst weiter“, heißt es in dem Papier der Menschenrechtler. Statt beispielsweise Trainingslager für militante Gruppierungen zu verbieten, habe die regierende Partei BIP die Verteilung von Waffen an Hindu-Nationalisten in Gujarat sogar ausdrücklich in ihr Wahlprogramm aufgenommen.
EM – In einer bislang beispiellosen Aktion wurden Ende Juni und Anfang Juli eine Reihe von hohen Polizeioffizieren in der russischen Hauptstadt festgenommen. Dutzende von Spezialkräften, vor allem aus dem Geheimdienst, durchkämmten über 50 Wohnungen von Angehörigen Moskauer Polizeidienststellen. Sie waren ins Visier der Fahnder geraten, weil sie in umfangreiche Korruptionsskandale verwickelt waren.
Der russische Innenminister Boris Gryslow beschrieb vor der Presse die Methoden der kriminellen Polizeibeamten. Was er aufdeckte, klingt wie aus einem Drehbuch der Mafia: „Sie suchten sich reiche Opfer aus, Besitzer von Kaufhäusern und Restaurants im Zentrum Moskaus. Diese bekamen auf einmal ernste Probleme. Erst kamen Banditen und bedrohten sie. Als die Leute sich an die Polizei wandten, wurde es noch schlimmer. Die Polizisten fanden angeblich Rauschgift und Waffen in den Firmen und in den Privaträumen der Geschäftsleute. Also leiteten sie Ermittlungen ein. Dann boten sie an, alle Probleme ohne Aufsehen zu lösen. Nur müsse man dafür eben zahlen. Die Bande aus kriminellen Polizeioffizieren und ihren Helfern bereicherte sich an den Opfern. Im Laufe der letzten Jahre kassierten die kriminellen Elemente Millionen von Dollars. Wer sich weigerte kam ins Gefängnis oder es geschah ihm noch Schlimmeres.“
Der Minister erklärte, daß es sich bei der jetzt gestarteten Aktion nicht um eine „Eintagsfliege“ handle. Der Kampf gegen die Korruption in den eigenen Reihen gehe weiter. Gryslow: „Wir erklären der organisierten Kriminalität den Krieg. Posten und Titel werden bei unserem Vorgehen keine Rolle spielen.“
EM – Der europäische Luftfahrtkonzern EADS arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung von unbemannten Kampfflugzeugen. Nach Auskunft eines Firmensprechers sind bereits erste flugfähige Modelle in der Erprobung. Sie sind nach der bevorstehenden Auslieferung des Eurofighters der neue Schwerpunkt für den Rüstungskonzern. EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) ist ein Zusammenschluß der Unternehmen Aerospatiale Matra (Frankreich), CASA (Spanien) und DaimlerChrysler Aerospace AG (Deutschland).
An der Neuentwicklung der unbemannten Kampfflugzeuge beteiligen sich die Länder Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden, Spanien und Deutschland. Ab 2015, so eine EADS-Prognose wird die neue Drohnen-Generation zum Einsatz bereit stehen.
EM – Der Schiffsbau hat sich im letzten Jahrzehnt zunehmend von Europa nach Asien verlagert. Die schrumpfende Bedeutung der Werften in den Ländern der EU zwingt nun auch die Zulieferer der Branche diesem Trend zu folgen. Asiatische Werften in Japan, Korea und China wollen die Produzenten für Motoren, Pumpen und Elektronik vor Ort haben, nicht im fernen Europa. „Schon heute erzielen unsere Unternehmen zwei Drittel ihres Umsatzes mit Aufträgen aus dem Ausland, vor allem von asiatischen Auftraggebern“, erklärte Frank Schubert von der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Zulieferer. In den anderen europäischen Ländern sei die Lage ähnlich.
Bei Containerschiffen, die vor allem in Asien vom Stapel laufen, seien europäische und deutsche Zulieferer besonders gefragt. Zwar hätten sich auch in den Schiffsbauländern des fernen Ostens inzwischen eigene Zulieferindustrien entwickelt. Sie würden den Wettbewerb über niedrige Preise bereits kräftig anheizen. Die Europäer, vor allem die Deutschen, könnten aber mit ihren Systemlösungen weiter mithalten und seien gut im Geschäft.
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