Eurasiens Unis hinken hinterherUNIVERSITÄTEN-VERGLEICH

Eurasiens Unis hinken hinterher

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Die chinesische Universität Jiao Tong in Shanghai hat eine Liste der weltbesten Universitäten veröffentlicht. Das Ergebnis macht den Ruckstand der europäischen und asiatischen Hochschulen im Vergleich zu den amerikanischen uberdeutlich.

Von Hartmut Wagner

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Harvard - von den chinesischen Forschern zur weltweit besten Universität gekürt 

EM – Das Ergebnis des im Januar veröffentlichten Uni-Vergleichs der chinesischen Jiao Tong-Universität in Shanghai spricht eine deutliche Sprache. Die eurasischen Universitäten schnitten erheblich schlechter ab als die US-amerikanischen. Zu den 100 besten Hochschulen der Welt gehören laut der chinesischen Studie 57 aus den Vereinigten Staaten. Nur 31 Universitäten aus Europa seien den Top-100 zuzurechnen, also nur etwas mehr als die Hälfte der US-Hochschulen. Noch schlechter schneidet der asiatisch-pazifische Raum ab. Gerade mal acht der höchsten Bildungseinrichtungen dieser Region schafften es auf einen der ersten 100 Ränge. Die restlichen vier der besten 100 Plätze nahmen kanadische Universitäten ein.

Zur weltweit besten Alma Mater kürten die chinesischen Forscher die Harvard-Universität im US-Bundesstaat Massachusetts. Ihr folgt auf Platz zwei die ebenfalls amerikanische Stanford-Universität. Die Auszeichnung „Beste europäische Universität“ verleiht die Studie der nördlich von London gelegenen Universität Cambridge (Weltrang: 5). Die gleichfalls englische Oxford-Universität (9) belegt Rang zwei in Europa. Unter den asiatischen Hochschulen schnitten Tokio (19) und Kyoto (30) am erfolgreichsten ab. Deutschland ist mit insgesamt fünf Universitäten unter den hundert besten der Welt vertreten: LMU München (48), Heidelberg (58), TU München (60), Göttingen (91), FU Berlin (95).

Die chinesische Studie verglich über einen Zeitraum von zwei Jahren weltweit insgesamt 2000 Universitäten. Untersucht wurde die Zahl der Nobelpreise, die Mitarbeiter der jeweiligen Bildungseinrichtung erhielten. Berücksichtigt wurden die Fachrichtungen Physik, Chemie, Medizin und Wirtschaftswissenschaften im Zeitraum von 1911 bis 2002. Ferner erfaßte man die Anzahl vielzitierter Forscher und die erbrachte wissenschaftliche Leistung an einer Hochschule. Schließlich wurde in der Studie gezählt, wieviele Artikel von Universitäts-Angehörigen in den Fachzeitschriften „Nature“ und „Science“ erschienen waren, sowie im „Science Citation Index-expanded“ und im „Social Science Citation Index“ vermerkt worden waren. Alle vier Bewertungskriterien wurden gleich gewichtet.

Die Untersuchung befaßte sich ausschließlich mit den Forschungserfolgen von Universitäten, nicht mit der Qualität der Lehre. Bei der individuellen Auswahl der richtigen Universität kann sie dem Einzelnen folglich nicht behilflich sein. Denn für Studenten und Studentinnen ist ja in erster Linie der Lehrbetrieb von Bedeutung. Zweifellos beleuchtet die Studie der Jiao Tong-Universität Shanghai aber die starke Stellung der USA im Bereich der Wissenschaft. Europa und besonders Asien hinken hier in beunruhigendem Maße hinterher.

Der Uni-Vergleich im Netz

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