Goethes Faust ist auch heute noch der Stoff für viele Theateraufführen – darüber wirkt das Leben auch auf unseren Alltag ein.
Von EM Redaktion
| 13.04.2020
Faust – ein überdauerndes literarisches Meisterwerk
Ein Blick auf die Bühnen in Deutschland zeigt seit vielen Jahren vor allem eins. Goethes „Faust“ gehört nach wie vor zu den beliebtesten Stücken und es kommt jedes Jahr nahezu immer ein zweistellige Anzahl an neuen Inszenierungen hinzu. Man kann die Geschichte mögen oder nicht: Fest steht, dass es sich bei den Inhalten um eine zeitlose Beschäftigung mit den Dingen handelt, die die gesellschaftlichen Menschen seit jeder umtreibt. Doch was macht den besonderen Zauber von „Faust“ aus und welche Wirkung hat das literarische Werk bis heute?
Faust begegnet uns auch heute noch im Alltag
Grundsätzlich lassen sich heute noch viele Anleihen und Anspielungen auf Faust im Alltag erkennen:
- Spielautomat: Es gibt heute von Novoline sogar ein Faust Casino Spiel auf onlineslotsechtgeld.com. Eine eher ungewöhnliche Kombination, die aber zeigt, wie präsent das Werk auch heute noch ist.
- Werbung: Die große Drogeriemarkt-Kette dm hat sich ein Zitat aus Goethes „Faust“ entliehen. Aus „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“ wurde 1992 dabei „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein“. Ob das zum großen Erfolg der Kette beigetragen hat, ist nicht bekannt – faszinierend bleibt es allemal.
- „Grechtchenfrage“: Der Begriff „Gretchenfrage“ ist sicherlich nicht der einzige, der in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch Einzug erhalten hat. Trotzdem stellt er ein gutes Beispiel dar. Heute bezeichnet er eine persönliche Frage, die der Gefragte lieber nicht beantworten möchte.
Was macht Faust so besonders?
Viele Jahrgänge von Abiturientinnen und Abiturienten mussten sich schon durch Goethes „Faust“ quälen. Gerade in den Deutsch-Leistungskursen gehört das Werk nach wie vor zum Standard-Schulstoff. Natürlich stellt sich dabei die Frage nach dem Warum. Es war ein großer Erfolg und gilt als Meisterwerk, aber reicht allein der historische Erfolg, um das Ganze zu rechtfertigen? Nein, denn Goethe hat mit „Faust“ auch einige inhaltliche Dinge angestoßen, die heute noch hochaktuell sind:
- Verführungen: Es war noch nie so einfach, den Verführungen des Lebens zu erliegen wie heute. In „Faust“ war es der Teufel Mephistoteles, der der Hauptfigur anbot, für einen Pakt mit dem Teufel all das zu bekommen, was ihn glücklich macht. Heute liegen die Verlockungen direkt vor uns und auch sie können negative Folgen für uns haben. Ob gesundheitlicher, sozialer oder finanzieller Natur – wir müssen den preis dafür zahlen.
- Ehrgeiz: Heinrich Faust konnte sein Leben aufgrund seines übertriebenen Ehrgeizes nicht genießen. Auch dies ist eine Entwicklung, die sich in der Gesellschaft nach wie erkennen lässt. Viele Menschen tun alles für die eigene Karriere und arbeiten hart, um „später“ einmal etwas davon zu haben. Was die wenigsten merken: Dieses „Später“ verschiebt sich im Zeitverlauf immer weiter nach hinten.
- Selbstfindung: Die Hauptfigur befindet sich in den beiden Faust-Teilen auf der großen Reise des Lebens. Er verfolgt egoistische Ziele mit unfairen Mitteln. Später versucht er, seine Fehler zumindest ansatzweise wieder gut zu machen und erkennt erst sehr spät, was sein eigentlicher Lebenssinn ist. Auch wenn in Faust viel Übersinnliches ist und die Sprache nicht mehr zeitgemäß, erzählt der Stoff doch das, was jeder in unserem Leben auf die eine oder andere Weise durchmacht.
„Faust“ wirkt bereits seit mehr als 200 Jahren nach
Mit dem „Faust“ hat Goethe etwas geschafft, wovon viele Schriftsteller und Dramatiker nur träumen können. Er schaffte ein Werk, welches auch 200 Jahre später noch nachwirkt. Ob im Sprachgebrauch, in der Werbung oder in den nach wie vor aktuellen Grundzügen der Handlung: Faust ist und bleibt ein Meisterwerk!
Literatur
Wirtschaft
Das könnte Sie auch interessieren