09.08.2023 13:11:56
EURASISCHE SPIRITUALITÄT
Von Hans Wagner
Die Zeitschrift für alle, die sich für Geomantie interessieren. (Foto: starkesleben.de) |
Es ist kaum in Worte zu fassen, was wirklich geschieht, wenn Menschen sich einem „besonderen Ort nähern“. Einige spüren es, sobald sie das Areal betreten. Andere, wenn sie einen Stein von dort aufheben, sich an einen Baum lehnen, oder aus der Quelle trinken, die hier entspringt. Manch einer hat beim unerwarteten Ausblick, der ihn an einem solchen Ort in seinen Bann schlug und den vielleicht auch nur er so empfand, seine Zukunft gefunden. So als hätte diese Stelle nur darauf gewartet, dass er gerade hier sein Haus baut und seine Familie ansiedelt.
Die „Kräfte“, die dabei wirksam werden, entziehen sich meist der naturwissenschaftlichen Messbarkeit. Und doch sind sie zu spüren. Menschen machen Fotos, sammeln Steine auf oder schneiden sich einen Wanderstecken - genau hier. In vielen Fällen sind sie keineswegs die ersten, die diese „Wirkung“ verspürt haben. Andere haben hier schon Spuren hinterlassen. Ob am Steinkreis auf der Nordseeinsel Amrum, am uralten Wetterbaum auf einem Bergrücken, oder auf einem Weg durch den Wald, der magisch anzieht und auf dem man die Schritte aller derer zu spüren glaubt, die ihn vorher bereits gegangen sind.
Im heimischen Bücherregal liegen dann die Findlinge, die diese geheime Kraft und Faszination ausstrahlen. Wenn wir sie in die Hand nehmen ist sie wieder zu spüren. Oder man trägt einen der mitgebrachten Steine bei sich. Die Hände schließen sich mehrmals am Tag um ihn. Es sind beruhigende Berührungen. Menschen nehmen auf diese Weise Verbindung mit der Erde auf. Oder sie legen die steinerne Form vor sich hin, erblicken darin besondere Botschaften. Es ist dies ein Erleben, das Menschen seit der Steinzeit und weit davor tief berührt. Verehrungswürdige Formen. Orakel. Geomantische Kunst. Geomantikart. Berührbare Magie. Erlebbar auch in Flurmarken, aufgehäuft an besonderen Schnittpunkten. In errichteten Stelen und Tempeln. An Kraftorten, heiligen Orten, Kultplätzen.
Geomantiklade, Schmuckstück im Bücherregal, als Schatztruhe und Buchstütze dienend. (Foto: starkesleben.de) |
Geomantik oder Geomantie zieht immer mehr Menschen in ihren Bann. Das Gespräch mit der Erde wird in Führungen von Kundigen gelehrt, oder auch in aller Einsamkeit für sich gesucht. „Geomantie“, heißt es in der Verlagsbeschreibung eines neuen Buches, könnte man poetisch nennen: „Die Kunst, die Handlinien der Erde zu lesen“.
„Die neue Beziehung zu unserem Heimatplaneten“ wird in dem Buch diskutiert, das von Lara Mallien und Johannes Heimrath herausgegeben wurde. (Drachen Verlag, Edition Hagia Chora). „In der Geomantie geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Erde, zwischen Menschen und Räumen, zwischen Menschen, Orten und Landschaften – und das alles besitzt eine ethisch-spirituelle Komponente.“
Geomantik oder Geomantie ist eine spirituelle Wissenschaft, aber keine „exakte“ Schulwissenschaft, vergleichbar dem Verhältnis von Schulmedizin und Naturheilkunde und Naturmedizin. Es handelt sich um empirisches Wissen, das aus der Naturphilosophie kommt und die Naturreligion berührt, um Erfahrung, Erahnung, Erfühlung, Einfühlungsvermögen (Empathie). Aber deshalb ist dieses mit emotionaler Intelligenz am ehesten erfassbare Wissen nicht weniger aussagekräftig als eine Schulwissenschaft, die vielleicht die mineralische Zusammensetzung von Steinen sezieren kann, aber über wenig Vorstellung von der Beziehung Mensch-Natur verfügt. Oder wie die Herausgeber des Geomantie-Buches schreiben: Es ist Weisheit, „die das Erfahrungswissen einer Hebamme vom akademischen Wissen eines Gynäkologen unterscheidet.“
Buchtitel aus dem Drachen-Verlag. (Foto: starkesleben.de) |
Bei Lara Mallien und Johannes Heimrath heißt es: „Der größte Reiz der Geomantie scheint zu sein, dass sie einen Weg aus dem Reduktionismus freilegt, den viele noch immer für die Essenz zeitgemäßer Wissenschaft halten. Die Geomantie kann der entzauberten Welt einen Teil ihrer magisch-beseelten Qualität zurückgeben, ohne den Verstand zu beleidigen und ohne einen naiv-heilen Urzustand zu beschwören.“
Es sind neue Wege nötig, die aus der Einfalt der Sezier-Wissenschaft herausführen. Die Autoren John Briggs und David F. Peat haben in ihrem 1999 erschienen Buch „Die Entdeckung des Chaos“ (dtv-Taschenbuch) diesen Reduktionismus so beschrieben: „Im wesentlichen ist der Reduktionismus die Natursicht eines Uhrmachers. Eine Uhr lässt sich auseinander nehmen und in ihre Bestandteile wie Zahnräder, Hebelchen, Federn und Triebwerk zerlegen. Sie lässt sich aus diesen Teilen auch wieder zusammensetzen. Der Reduktionismus stellt sich auch die Natur als etwas vor, was sich zusammensetzen und auseinander nehmen lässt. Reduktionisten glauben, dass auch die komplexesten Systeme aus atomaren und subatomaren Entsprechungen von Federn, Zahnrädchen und Hebeln bestehen, die die Natur auf unendlich vielfältige, geniale Art kombinierte.“
Aber diese Sicht ist längst nicht mehr zeitgemäß und wird zunehmend durch eine ganzheitliche Welterfahrung abgelöst, die weiß, dass Leben und Natur mehr ist, als einfach nur die Summe ihrer Teile.
Und was hat unsere heutige Gesellschaft davon, wenn sie sich mit dem Wesen der Geomantik auseinandersetzt? Wenn Sie hinter die Geheimnisse unseres Planeten und seiner Beziehung zu uns Menschen zu blicken versucht? Hierzu gibt es eine treffende Zusammenfassung in dem Band „Was ist Geomantie“. Die Herausgeber schreiben: „Wirklich interessant ist die Frage, was unsere Wahrnehmung der Kräfte eines Orts bei uns persönlich bewirkt, und ob aus dieser Wahrnehmung die Inspiration für eine Handlung entspringt – sei es ein Haus, das an diesem Ort entsteht, oder auch nur ein Lied, das hier gesungen wird -, die etwas Schönes und Lebensförderndes in die Welt bringt. Ein solcher Prozess ist höchst wertvoll, aber nichts, was sich naturwissenschaftlich fassen ließe.“
Erlebte Geomantik auf dem Heidenpfad der Europäischen Wasserscheide: Buchneuerscheinung aus dem Eurasischen Verlag. (Foto: Eurasischer Verlag) |
„Eine der faszinierendsten Erscheinungen unserer Erde ist die Lebenslinie des Kontinents Eurasien, die sich über viele Tausende von Kilometern von Spanien bis zum Ural erstreckt“, schrieb Olenin Terek in der Ausgabe EM 10-08. „Von hier werden die Flüsse der einen Hälfte des Erdteils ins Mittelmeer, ins Schwarze Meer und ins Kaspische Meer gelenkt, während die andere Hälfte der Gewässer nach Westen in den Atlantischen Ozean, in Nord- und Ostsee, sowie ins nördliche Eismeer fließt. (Diese Linie setzt sich weiter fort bis zum Pamirgebirge, zum Indus und an den Pazifischen Ozean).“
Die große Europäische Wasserscheide ist ein Phänomen, das sich natürlich auch naturwissenschaftlich, schulwissenschaftlich sezieren lässt. Aber wirklich erklärbar ist es nicht. Ihr Sosein bleibt letztlich ein Rätsel, das sich von Gibraltar im Dunstkreis Afrikas bis an den viele tausend Kilometer entfernten Ural erstreckt. Urmeere, Gletschergeschiebe und der Malstrom von Jahrmillionen haben daran „gearbeitet“. Heute entstehen darauf immer mehr Wanderwege. Die Schwäbische Alb, über die der Höhenstrom der Wasserscheide verläuft, ist eine Art natürlich gewachsener Geopark, ebenso die Frankenhöhe und auch die anderen Abschnitte dieses Naturwunders.
Es ist schier unausweichlich, dass dort – an solchen Kraftorten, auf derartigen geomantischen Linien – auch besondere Gedanken und Botschaften sich einfinden. Wie beispielsweise die „Zwölf Geheimnisse für ein starkes Leben“, die in dem Buch von Friedrich Georg Wick enthalten sind, das den Titel „Der Heidenschwanz“ (www.heidenschwanz.de) trägt. Leser und Zuhörer, die bei Auftritten des Autors erstmals davon hören, werden regelmäßig in ihren Bann gezogen.
Es sind einfache Rituale, die ein Leben zum Besseren verändern. Friedrich Georg Wick hat sie aufgezeichnet und in eine zeitgemäße Sprache übersetzt. Sie lauten: „Gewinne den Tag! – Teile den Tag! – Stimuliere die Kraft! – Lade Dein Kraftfeld! – Gib Dich dem Leben! – Suche zwölf Blicke! – Wechsle zwölf Schritte! – Öffne die Spirale! – Suche die Nacht auf! – Sende Deine Seele! – Zeuge unter einem guten Stern!“ Wick hat auf nur 77 Seiten jene uralten Geheimnisse und kosmischen Zusammenhänge zugänglich gemacht, die den Leser in Erstaunen versetzen und die wichtig sind, für ein langes und starkes Leben.
Geomantiklade offen, als Schatztruhe und Buchstütze verwendbar. (Foto: starkesleben.de) |
Zurück zu den Schätzen der Erde, den Findlingen, die Menschen von ihren geomantischen Wanderungen mitbringen und die ihnen wert und teuer, nicht selten heilig sind. Diese intimen Kostbarkeiten bedürfen in Haus und Wohnung eines würdigen Ortes zu ihrer Aufbewahrung. Würdig, aber schlicht. Kein „Hausaltar“ aus dem bekannten Schnäppchenversand (sie werden dort tatsächlich angeboten), sondern eine persönliche Aufbewahrungsstätte.
Was die Erde schenkt, womit sie verzaubert, findet Platz in der „Geomantiklade“ von starkesleben.de. Formschön, genialerweise auch als Buchstütze dienend, als Sockel für ein Räuchergefäß, und eben zur Aufbewahrung der Findlinge. So wird die kleine Truhe zum Kraftort in der Wohnung. Ein geomantischer Ort im Haus. Fast eine heilige Stätte.
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Siehe dazu auch EM 10-08 „Eurasische Spiritualität – vom Heidenpfad zum Heidenschwanz“, http://www.medizin-welt.info/aktuell/aktuell.asp?newsID=149 „Suche die Nacht auf“ und http://www.medizin-welt.info/aktuell/aktuell.asp?newsID=148 „Medizin-Welt SPEZIAL Heilende Blicke“.
Die Zeitschrift „Hagia Chora“ finden Sie unter http://www.hagia-chora.org/
Zu starkesleben.de gelangen Sie über http://www.geomantikart.de oder http://www.starkesleben.de
Eurasische Spiritualität Kultur Ernährung
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