09.08.2023 13:11:56
REISEN INS BALTIKUM
Von Barbara Gutmann
EM – 22,3 Prozent der Fläche Estlands sind mit Morast bedeckt. Weltweit nimmt das baltische Land damit hinter Finnland (31 Prozent) den zweiten Platz ein. Erst vor kurzem haben die Esten ihre Morastlandschaften wegen der dort vorkommenden besonderen Pflanzen- und Tierwelt als Touristenattraktionen erkannt. Nun wird damit begonnen sie zugänglich zu machen. Wege auf Brettern und Knüppeln werden errichtet. Reiseagenturen bieten bereits Ausflüge mit Führung an. Eine eintägige Wanderführung durch estnische Moorlandschaften kostet rund sieben Euro. In den Moorseen (auf Estnisch „Laugastes“) kann man in den warmen Sommermonaten auch schwimmen. Die Moorwässer gelten als heilkräftig.
Gesangsfest in Lettlands Hauptstadt Riga |
Alljährlich findet in der lettischen Hauptstadt Riga das Festival für Nationalgesang und -tanz statt. Es dauert eine Woche. Dieses Jahr trafen sich wieder über 12.000 Sänger, 13.000 Tänzer und 1.500 Musikanten. Auch in den beiden anderen baltischen Staaten finden innerhalb der Festival-Woche Veranstaltungen statt. Sie werden in das Großereignis mit eingebunden. Die Gesangsfeste haben eine lange Tradition. Sie sollen dazu dienen, das Nationalbewußtsein und eine lebendige eigenständige Kultur aufrechtzuerhalten. Das Festival ist sogar zum Kulturerbe der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation) erklärt worden.
Hügel der Kreuze |
Im Norden Litauens, gute zwölf Kilometer außerhalb der Stadt Siauliai, liegt ein Hügel, auf dem über zehntausend Kreuze aller Größen und Facetten aufgetürmt sind. Sie werden hier schon seit dem 19.Jahrhundert aufgestellt und zählen inzwischen nach Hunderttausenden. Schon aus der Ferne wird der bizarre Charakter dieses Kreuzhügels erkennbar. Von Kreuzmedaillons, die an der Kette baumeln bis zu einem mehrere Meter hohen weißen Christuskreuz, das der Vatikan gespendet hat, ist hier alles anzutreffen.
Ereignisse, wie die Zwangsumsiedlung vieler Litauer durch den sowjetischen Diktator Josef Stalin nach Sibirien, spiegeln sich in den Inschriften auf den Kreuzen wieder. 1961 planierten sowjetische Panzer den längst als „Hügel der Zeitzeugen“ titulierten Kreuzberg. Über Nacht stellten die Litauer neue Kreuze auf. Das Schauspiel wiederholte sich mehr als zehn Jahre lang. Erst 1985 kehrte mit dem Reformkurs von Gorbatschow wieder Ruhe auf dem Hügel der Kreuze ein. Nach dem Regimewechsel 1990 wurde der Kreuzberg heilig gesprochen. Seither wird die Zahl der Kreuze täglich größer. An vielen Verkaufsständen werden eigens Kreuze angeboten, damit Besucher sie auf dem begehbaren Hügel deponieren können. Er ist längst zu einer Touristenattraktion geworden.
Informationen zu Lettland:
www.laulupidu.ee
Informationen zu Estland:
www.loodusmatkad.ee
Informationen zu Litauen:
http://stamptravel-easteurope.school.dk/frame_LithuaniaHillOfCrosses.htm
Reiseführer zu Osteuropa:
www.trescherverlag.de
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