09.08.2023 13:11:56
AUSSTELLUNG
Von EM Redaktion
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In der Ausstellung gezeigtes „Modell“ eines Scheiterhaufens. Foto MZM Ausstellungsfoto |
agie, Scheiterhaufen, Zauberpflanzen. Allesamt Wörter, bei denen jeder automatisch auch an Hexen denkt. Zu einer groß angelegten, vielseitigen Ausstellung unter dem Titel „Hexen.Zauber“ laden von Frühjahr bis Herbst das MZM und das Urgeschichtemuseum Asparn/Zaya ein.
Hexenprozesse, Scheiterhaufen und Zauberpflanzen stehen im Mittelpunkt. Sie geben tiefen Einblick in Geschehnisse, die weit in die Geschichte zurückreichen und noch heute faszinieren. In unserer Zeit stehen Hexenreligionen sogar wieder hoch im Kurs. Sie werden zu den individuellsten und undogmatischsten Glaubensrichtungen der Gegenwart gerechnet.
Im Begleittext zur Ausstellung heißt es: Beim Begriff Hexe denkt man zumeist an eine dämonische Alte mit Besen, Rabe und Katze. So begegnet sie uns im großen Märchenschatz der Romantik. Wesentlich älter sind hingegen jene Typen, in denen die jeweiligen „Sonderbegabungen“ anklingen. Sie sind Wahrsagerin, Giftmischerin, Kräuterhexe, die Frau mit dem bösen Blick, oder die Schadenszauberin (Malefica). Ihre männlichen Pendants tauchen zumeist als Hexenmeister und Ketzer auf. Hexenglaube, Magie und Schadenszauber sind europäische Phänomene aus dem Dunstkreis von Volks- und Aberglauben.
Seit dem Mittelalter und der frühen Neuzeit erfasste Europa jener Hexenwahn, dem zufolge Frauen, Männer und sogar Kinder verdächtigt wurden, mit Dämonen oder dem Teufel im Bunde zu sein. Nach dem Vorbild der Ketzerverfolgung setzte der eigentliche Hexenwahn mit der so genannten Hexenbulle von Papst Innozenz VIII (1484) ein. Angeheizt wurde er schließlich durch den Hexenhammer (1486) aus der Feder eines Dominikanermönchs.
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Ausgestelltes „Hexenhemd“, mit dem die Delinquentinnen zur Folter und zum Scheiterhaufen geführt wurden. Foto MZM Ausstellungsfoto |
Die in Kooperation mit dem Historischen Museum Speyer konzipierte Schau beleuchtet anhand eindringlicher Exponate auch das Abklingen dieses Hexenwahns im Zuge der Aufklärung, wie auch das facettenreiche Weiterleben des Hexenkults bis in unsere Tage.
Schon in der Antike gab es ja „zaubernde“ Menschen, jene, die heilten und jene, die verfluchten oder Pflanzen und Farben verwendeten, um deren Kräfte für sich zu nutzen. In allen Kulturkreisen und Zeiten gab es Kundige. Doch, wie konnte es im Mittelalter zu Hexenverfolgungen kommen? Welche Rolle spielte der Glaube an Zauberei und Magie im Alltag? Und aufgrund von welchen Vorkommnissen wurde jemand angeklagt?
Was heute nach harmloser Beleidigung klingt, wenn jemand „Du Hexe!“ sagt, reichte einst als Verdacht, Frauen, aber auch Männer zu verfolgen und auf Scheiterhaufen zu verbrennen.
Was Mythos ist und was Wirklichkeit, dem geht die Ausstellung „Hexen.Zauber“ im MZM Museumszentrum Mistelbach nach. Im Urgeschichtemuseum wird thematisiert, wie sehr die Magie der Farbe bereits die Menschen der Steinzeit beeinflusste, welchen Zauber Pflanzen auf unsere Vorfahren ausübten und welche Geheimnisse Erdställe verbergen.
Fledermaus-Nächte, eine Hexen-Gala, Lesungen und eine Halloween-Gruselnacht für Kinder sollen die Ausstellung begleiten. Die Kräuter der Hexen und was man damit machen kann steht am 7. und 8. Mai im Mittelpunkt. Dazu gibt es im Freigelände einen großen Markt mit Verkauf von Kräutern und Produkten, die aus Kräutern hergestellt werden.
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Information für Besucher:
Das Museum für Urgeschichte liegt im Bezirk Mistelbach (NÖ). Es ist von Wien über die Brünner Straße (B7) in einer knappen Autostunde erreichbar.
MZM Museumszentrum Mistelbach Waldstraße 44 - 46, 2130 Mistelbach.
Urgeschichtemuseum Niederösterreich Asparn/Zaya, Schlossgasse 1, 2151 Asparn/Zaya.
Kontakte für weitere Informationen
www.urgeschichte.com
renate.heger@urgeschichte.com
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