Militärpräsenz in EurasienUS-STREITKRÄFTE

Militärpräsenz in Eurasien

Von EM Redaktion

Insgesamt 120.000 US-Soldaten sind den Angaben des Pentagon zufolge in Europa stationiert. In Deutschland befinden sich mit Abstand die meisten: rund 71 000 Mann. Deutschland ist die wichtigste US-Militärbasis außerhalb Amerikas.

Die Kommandozentralen für Einsätze der US-Streitkräfte in Europa, dem Nahen Osten und Teilen Afrikas liegen im Südwesten der Bundesrepublik. Sie sind die bedeutendsten US-Stützpunkte außerhalb Amerikas.

So dient der Fliegerhorst im pfälzischen Ramstein bei Kaiserslautern als Drehscheibe für den Transport von Soldaten und Material. Von hier fliegen US-Maschinen zum Angriff in Kriegsgebiete. Auf dem US-Stützpunkt leben und arbeiten rund 38.000 Soldaten und Zivilisten. In Ramstein ist auch das Hauptquartier der US-Luftwaffe in Europa angesiedelt, das zuständig ist für die Verbände in Mildenhall und Lakenheath (England), Aviano (Italien), Incirlik (Türkei) sowie Spangdahlem (Eifel) in Deutschland. Unterstellt sind dem Kommando Maschinen zur Luftunterstützung und Luftverteidigung. Außerdem Abfangjäger, Tankflugzeuge und Langstreckentransporter. Soldaten des Kommandos wurden in der Vergangenheit von hier aus an den Persischen Golf, ins frühere Jugoslawien, nach Somalia und Ruanda entsandt. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Versorgungseinheiten.

US-Kampfjets sind in Deutschland auf der Basis Spangdahlem in der Eifel stationiert, dem größten amerikanischen Stützpunkt für Kampfflugzeuge in Europa. Hier warten Maschinen der Typen F-16 Fighting Falcon und A-10 Thunderbolt, die gegen Panzer eingesetzt werden, auf ihren Startbefehl. Während des Kosovokrieges wurden Tarnkappenbomber des Typs F-117 aus Neu-Mexico nach Spangdahlem verlegt und starteten von dort aus zu ihren Einsätzen.

Weitere logistische Einheiten der US-Streitkräfte sind auf der Rhein Main Air Base am Frankfurter Flughafen stationiert. Der Flughafen selbst diente in vergangenen Konflikten immer wieder als Drehscheibe für das US-Militär in Europa. Von hier starteten Flüge zur Versorgung anderer Stützpunkte und zur Unterstützung militärischer Einsätze. Zum Beispiel im Kosovo-Krieg und beim Angriff auf Afghanistan.

Einsatzzentrale für sämtliche US-Truppen in Europa ist das US European Command (Eucom) in Stuttgart-Vaihingen. Von dort aus wird der Einsatz im Kosovo, Bosnien und Mazedonien gesteuert. Auch die Fäden für die Überwachung der Flugverbotszonen über dem Nordirak laufen hier zusammen.

US-Stützpunkte in Europa

>Wichtige Stützpunkte mit bis zu 10 000 Soldaten unterhalten die USA zudem in Großbritannien und Italien. Von Aviano in Norditalien aus waren beispielsweise die NATO-Flugzeuge 1999 zu ihren Angriffen auf Serbien gestartet. In Sigonella auf Sizilien liegt einer der größten US-Luftwaffenstützpunkte im Mittelmeerraum. Diese Basis war ebenfalls während der NATO-Angriffe gegen Serbien genutzt worden. Im Golfkrieg Anfang 1991 diente sie als Ausgangspunkt für Luftangriffe und als Logistik-Zentrum für die US-Navy.

In der Türkei verfügt die US-Luftwaffe über den Stützpunkt Incirlik bei Adana im Süden des Landes. Von dort starten US-Maschinen regelmäßig zu Kontrollflügen über den Irak. Insgesamt sind rund 2000 US-Soldaten in der Türkei stationiert.

Nach Angaben des Pentagon sind zur Zeit (Stand 04/2002) etwa 290 000 US-Soldaten außerhalb Amerikas stationiert. Davon gehörten 117 000 dem Heer an, 77 000 der Marine,

66 500 der Luftwaffe und 29 500 der Elite-Kampftruppe Marines.

Amerikas Basis am Persischen Golf

In der Golfregion sind nach Angaben aus Washington insgesamt rund 35 000 US-Soldaten im Einsatz, ein Großteil davon auf den Kriegsschiffen der 5. Flotte. Dazu gehören zwei im Nördlichen Arabischen Meer kreuzende Flugzeugträger und mehrere Begleitschiffe.

In Kuwait und Saudi-Arabien besitzen die USA außerdem Luftwaffenstützpunkte mit mehreren hundert Kampfflugzeugen. In beiden Ländern sind fast 10 000 Soldaten des Heeres und der Luftwaffe stationiert.

Aufmarsch in Ostasien

Auch in Asien haben die USA ein Netz von Stützpunkten aufgebaut. Allein in Japan stehen dem Pentagon zufolge 40 900 US-Soldaten, davon etwa die Hälfte auf der Tropeninsel Okinawa.

In Südkorea hat Amerika 36 000 Soldaten stationiert. Die meisten davon - rund 27 500 - gehören dem Heer an.

Auf den Philippinen gibt es zwei ehemalige US-Stützpunkte nördlich der Hauptstadt Manila, die während des Kalten Krieges eine Bastion der amerikanischen Streitkräfte waren. Sie wurden 1990 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs geschlossen. Die philippinische Regierung hat sich jetzt auf Druck Washingtons bereit erklärt, diese Stützpunkte wieder zu öffnen.

In der Pazifikregion unterhalten die Amerikaner zudem Stützpunkte auf Hawaii (Pearl Harbor), auf Guam, in Singapur und auf der britischen Insel Diego Garcia im indischen Ozean. Von hier starten die B-1 Bomber der Amerikaner ihre Luftangriffe auf Afghanistan.

Amerikanische Soldaten in Zentralasien

Nach dem elften September haben US-Militärs eine breite Zugangsschneise zwischen Indien und Afghanistan mit Stoßrichtung auf das Herz Zentralasiens geschlagen und besetzt. In Kirgisien baut die US-Luftwaffe einen Stützpunkt mit bis zu 3 000 Mann Besatzung nahe dem internationalen Flughafen von Manas auf.

In Chanabad/Turkmenistan errichteten etwa 1000 Mann der 10. US-Gebirgsdivision einen Luftwaffenstützpunkt.

Auf der US-Luftwaffenbasis im afghanischen Bagram stehen über 400 Soldaten der 10. Gebirgsdivision, dazu amerikanische und britische Kommandoeinheiten. In Kabul sind rund 200 Marines und Heeressoldaten stationiert. Der Flughafen Kandahar ist mit 1 000 Marines und etwa 300 Fallschirmjägern besetzt. In Masar-i-Scharif stehen 200 US-Soldaten.

Drei Luftwaffenbasen haben die Amerikaner in Pakistan errichtet: in Jacobadad, in Dalbandin und in Pasni.

Neuerdings sind US-Einheiten auch in Georgien stationiert. Sie bilden dort Anti-Terror-Einheiten aus, lauschen tief nach Tschetschenien und Rußland hinein und wollen jetzt einen dauerhaften Stützpunkt errichten.

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