Russische Frauen in höchsten FührungspositionenMANAGEMENT

Russische Frauen in höchsten Führungspositionen

Russische Frauen in höchsten Führungspositionen

In keinem anderen Land Eurasiens gibt es so viele Spitzenmanagerinnen wie in Russland. Ob Telekommunikation oder Atomindustrie, Tiefkühlkonzerne oder Baufirmen: russische Frauen führen ihre Unternehmen mit Eleganz und Können zu herausragenden Ergebnissen.

Von Johann von Arnsberg

R ussinnen mischen das internationale Damen-Tennis auf, sind in den Heiratsmärkten des Westens präsent, machen als Models eine ausgezeichnete Figur. Der Sängerin Anna Netrebko, zurzeit wohl die bekannteste von ihnen, liegt die Opernwelt zu Füßen.

Aber es gibt nicht nur auf dem Laufsteg, im Sport und in der Kunst erfolgreiche Russinnen. Dieser Tage schlossen das russische Unternehmen Sistema, ein Mischkonzern, der vor allem im Mobilfunkbereich führend ist, und die deutsche Allianz einen Kaufvertrag. Mit ihm wird der Münchner Versicherungskonzern Mehrheitsaktionär bei dem zu Sistema gehörenden Top-Versicherungsunternehmen Rosno. In der Investitionsabteilung von Sistema hat Tatjana Jewtuschenkow das Sagen. Die Top-Managerin ist Tochter des Firmengründers Wladimir Jewtuschenkow.

Bereits vor ein paar Wochen wurde die Dreißigjährige im Westen breiten Kreisen bekannt, als sie ihre Finger nach einer Beteiligung bei der Deutschen Telekom ausstreckte. Nachdem der deutsche Telekommunikationsriese abgeblockt hat, greift Tatjana Jewtuschenkow nun nach der Telecom Italia.

Millionen mit Pilzplantagen und gefrosteten Meeresfrüchten

Aber nicht nur Töchter von milliardenschweren Oligarchen wie Tatjana Jewtuschenkow, deren Vater Wladimir es zum achtreichsten Russen gebracht hat, reüssieren auf den Managerstühlen der russischen Wirtschaft. Es gibt inzwischen eine erkleckliche Zahl von jungen Managerinnen, die nicht über ihre Verwandtschaft nach oben gekommen sind, sondern durch ureigenste Leistung.

Zu ihnen gehört Nadjeschda Kopytina, die eine Pilzplantage mit einer Jahresleistung von 6.000 Tonnen leitet und als Präsidentin dem Tiefkühlkonzern Ljodowo vorsteht. Er ist der führende Anbieter von Gefrierfisch, Meeresfrüchten und Champignons in Russland mit rund 30 Millionen Euro Jahresumsatz und über 300 Beschäftigten.

Von ihr ist bekannt, dass sie ihr erstes Geld mit der abgetragenen Kleidung verdiente, die ihr ein Bekannter geschenkt hatte. Davon hat sie dann polnischen Kleinhändlern billige Modeklamotten und Kosmetika abgekauft, die sie in einem ersten Laden mit Gewinn verhökerte. Das war der Grundstein für ihre Karriere, die steil nach oben führte.

Im Jahr 2002 wurde sie mit 33 Jahren durch Experten von Ernst & Young, dem führenden Unternehmen im Bereich Wirtschaftsprüfung und Wirtschaftsberatung in der Schweiz, zu Russlands erster „Unternehmerin des Jahres“ gewählt. Für die Frau aus dem sibirischen Nischnewartowsk, die bei der Aufnahmeprüfung für das Wirtschaftsstudium an der Moskauer Universität dreimal gescheitert war, ein großer persönlicher Triumph. Sie hat drei Kinder, die in Russland erzogen werden, sie fährt Rallye mit ihrem Geländewagen, ist auf internationalen Wirtschaftsforen gern gesehen und bewundert Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Zwanzig Prozent Frauen im höheren Management

Aus den Statistiken über Führungskräfte in Russland geht hervor, dass Frauen im höheren Management russischer Unternehmen heute bereits mehr als 20 Prozent der leitenden Positionen innehaben. Die Tendenz ist weiter steigend. Elena Rybakowa, Personalmanagerin beim Headhunter-Unternehmen Coleman Services erklärt: „Die Frauen in Russland haben wie auch anderswo eine bessere Intuition und bessere Menschenkenntnis. Sie können ein Team formen und die Mitarbeiter hervorragend motivieren.  Daher erleben wir seit Jahren eine weibliche Offensive auf allen Geschäftsfeldern unserer Wirtschaft.“

Eine von ihnen ist zum Beispiel auch Gulschan Moldaschanowa, Generalmanagerin der Beteiligungsgesellschaft Basowy Element. Die Gesellschaft ist im Besitz des Oligarchen Oleg Deripaska. Zur Holding gehört auch der Aluminiumkonzern Rusal. Als sich Moldaschanowa bei Deripaska bewarb, war sie Physikerin, der das Gehalt nicht zum Leben reichte. Sie heuerte als Sekretärin bei dem Jungunternehmer an. Heute ist sie Chefin des operativen Geschäfts des 20 Milliarden Euro schweren  Firmenverbunds.

Die weiblichen Industriekapitäne prägen einen neuen Geschäftsstil in Russland. Powerfrau Moldaschanova sagt über diesen Stil: „Frauen sind bescheidener. Wir geben nicht so an wie die Männer und haben ein umgänglicheres Wesen.“ Zu den Domänen der weiblichen Managergeneration gehören vor allem Medienunternehmen, PR-Agenturen und Modehäuser. Aber inzwischen mischen sie auch in traditionellen Männergeschäften mit, wie in der Bau- und Informationstechnologie. Sie führen sogar Transport- und Bergbauunternehmen, leiten Banken und Börsen.

Eine Umfrage der britischen Unternehmensberatung Grant Thornton unter 7.000 Firmen in 26 Ländern ergab, dass Frauen in Managementpositionen in Russland besonders oft vertreten sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem russischen Unternehmen eine Frau im Management sitzt, sei weit größer als anderswo. Über vierzig Prozent aller Managementpositionen insgesamt sollen in Russland von Frauen besetzt sein. In Deutschland kommt man auf keine 20 Prozent.

Unter den führenden Frauen Russlands ist bislang nur eine Dollar-Milliardärin

Über 60 Dollarmilliardäre gibt es in Russland. Allein 30 davon sollen in der Staatsduma sitzen, glaubt man der Nachrichtenagentur RIA NOVOSTI. Aber in dieser Statistik tummelt sich weiterhin nur eine einzige Frau: Jelena Baturina, 44, Gattin des Moskauer Oberbürgermeisters Juri Luschkow. Sie hat ihr Kapital im zurückliegenden Jahr auf mehr als sechs Milliarden Dollar verdreifacht.

Jelena Baturina, Absolventin der Moskauer Verwaltungsakademie, ist die bekannteste unter den so genannten Powerfrauen in Russland. Ihr Vermögen verdankt sie neben ihrem geschäftlichen Geschick auch der besonderen Situation des aufstrebenden Landes. Moskau hat unzählige Baustellen, auf denen die Presslufthämmer Tag und Nacht rattern. Nirgendwo in Europa wird derzeit so viel gebaut wie in der russischen Hauptstadt mit ihren mehr als elf Millionen Einwohnern. Baufirmen reißen ganze Straßenzüge ab, um sie anschließend neu aus dem Boden zu stampfen.

Von dieser Geschäftigkeit profitiert Jelena Baturina. Die Nachfrage nach Wohnungen und Büros steigt ständig. Moskaus neuer Generalbauplan sieht vor, dass 40 Prozent der Stadtfläche bis 2020 umgewandelt werden. Das einstige Zentrum der Sowjetunion strebt nach Weltstadtflair. Noch fehlt es allerdings an modernen Büroflächen und Wohnungen für die wachsende Mittelklasse. Die Großprojekte sind gigantisch und verheißen Baufirmen auch in den kommenden Jahren volle Auftragsbücher. Die Ehefrau des Oberbürgermeisters verdient ihre Milliarden im Wesentlichen in dieser explodierenden Branche. Die zweifache Mutter hat außerdem bei der Russischen Bodenbank das Sagen, die unter anderem Konten der Stadtverwaltung betreut.

Jelena Baturina ist selbst im frauenstarken russischen Management eine Ausnahme

Das Firmenimperium der zupackenden Frau mit dem blonden Pagenkopf heißt Inteko. Zu ihm gehören auch Zementwerke, eine Handelsfirma, ein Landwirtschaftsbetrieb, dazu Fabriken, die Plastikschalensitze für Sportstadien und Einweggeschirr produzieren. Jelena Baturina lebt mit ihrer Familie auf einem Landsitz mit eigenem Gestüt vor den Toren Moskaus.

Als in der Dezember-Ausgabe von „Forbes Russia“ eine irreführende Schlagzeile auf dem Titel erschien, sorgte sie dafür, dass die gesamte Auflage eingestampft wurde. Chefredakteur Maxim Kaschulinski musste gehen. In der Story selbst  erzählte die milliardenschwere Unternehmerin von ihren Geschäften. Aber an der Titelseite nahm sie Anstoß. Dort prangte neben einem Foto der Luschkow-Gattin der Schriftzug: „Mir ist Schutz garantiert“. Das Zitat war tatsächlich irreführend, denn Jelena Baturina hatte in Wirklichkeit gesagt: „Mir, wie jedem anderen Investor, ist der Schutz meiner Rechte garantiert.“ – Ein kleiner Unterschied, vor allem wenn man die Frau des Oberbürgermeisters ist.

Jelena Baturina rechnet damit, ihr Kapital auch in den kommenden Jahren zu vermehren. „Das Geld, das im weiten Russland verdient wird, hat mittelfristig kaum eine andere Möglichkeit, als nach Moskau zu fließen“, sagt sie. „Es gibt nur wenige Orte in den Regionen, die so günstige Bedingungen für die Kapitalanlage bieten.“ Allerdings will Baturina ihre Bauaktivitäten nun auf St. Petersburg und den Schwarzmeer-Badeort Sotschi ausweiten. Der Ort bewirbt sich für die Olympischen Winterspiele 2014.

In Russland wird es selbstverständlich, dass Frauen Führungspositionen einnehmen

Anna Belowa ist stellvertretende Direktorin der russischen Atomenergieagentur. Die Mittfünfzigerin ist ein weiteres Beispiel dafür, wie selbstverständlich es in Russland inzwischen ist, dass weibliche Führungskräfte in höchste Positionen gelangen.

Vor einigen Jahren hatte sie viel beachtete Strukturreformen bei der maroden Staatseisenbahn durchgesetzt. Seither galt sie in Russland als „Frau für unmögliche Aufgaben“. Nun soll sie die Atomindustrie neu organisieren. Moskau will seine Technologie auf dem Weltmarkt verkaufen.

Auch Olga Dergunowa, 43, ist als Regionalchefin für Russland und die GUS-Staaten bei Microsoft, eine der russischen Topmanagerinnen. Gleich nach ihrem Einstieg bei dem US-Unternehmen sagte sie den Softwarepiraten den Kampf an und konnte schnell den Umsatz in ihrer Region verzehnfachen. Von führenden westlichen Wirtschaftszeitungen wurde sie danach zu den 50 einflussreichsten Business-Frauen Europas gewählt.

Zu den erfolgreichsten Managerinnen Russlands gehört außerdem Jelena Andrejewa, die
zierliche Chefin der Sicherheitsholding „Bastion“, die den Schutz von Objekten und Personen anbietet. Sie sagt: „Die Anwesenheit einer Frau verbessert das Klima, die Männer werden galanter und es wird niveauvoller diskutiert.“

Auch in der Finanzwelt haben sich bereits mehrere Frauen in Russland einen Namen gemacht. Besonders erfolgreich sind auf diesem Gebiet Tatjana Paramonowa, Vizechefin der russischen Zentralbank, und Alla Aljoschkina, Vizepräsidentin der Sberbank.

Trotz aller Erfolge liegt Russlands Frauen die Familie besonders am Herzen

Kinder und Karriere schließen sich in Russland nicht unbedingt aus. Wie früher auch hierzulande weit verbreitet, werden die Großeltern eingespannt, um das Enkelkind großzuziehen.

Aber mit der Wirtschaft wächst in Russland auch die Scheidungsrate. Wie anderswo auch, ist die eigene Karriere der Frauen nicht selten der Grund dafür. Im patriarchalisch geprägten Russland sind noch immer Machosprüche zu hören, wie „eine Frau ist der beste Freund des Menschen“.  Dass ihre Frauen eigene Ansprüche verwirklichen wollen und eigene Erfolge anstreben, verstehen viele russische Männer noch nicht.

Andererseits sind Kinder für Russinnen nicht nur ein unverzichtbarer Teil des Lebens der Frauen selbst, sondern auch ein notwendiges „Bindeglied“ in der Beziehung zwischen Männern und Frauen in der Familie. Wie eine Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung aus dem Jahr 2003 gezeigt hat, gehört eine gute Kindererziehung zu den Lebensplänen der überwältigenden Mehrheit der Russinnen. 96,4 Prozent denken so. Die Mehrheit der Russinnen kann sich ihr Leben nicht ohne Kinder vorstellen.

Drei Viertel der Russinnen hängen dem traditionellen Familienmodell an, indem sie es für sich als die ideal betrachten, nicht weniger als zwei Kinder zu haben. Jede fünfte Russin wäre auch bereit, Mutter von drei oder mehr Kindern zu werden, sofern es die Lebensumstände erlaubten. Das Ein-Kind-Modell erscheint nur dreizehn Prozent der Frauen als Ideal.

Diese positive Einstellung zu Kindern wird von Staat und Kirche und auch von den Männern unterstützt, gefördert und oft auch gefordert. Unter diesem Gesichtspunkt ist es noch bemerkenswerter, wie viele erfolgreiche Frauen es heute schon in der russischen Geschäftswelt gibt.

Nicht alle Spitzenmanagerinnen möchten ihre Kinder in ausländische Internate stecken

Aber Kinder und heile Familie sind auch in Russland nur noch ein verklärtes Ideal. Jede vierte Mutter in Russland ist alleinerziehend und lebt damit meist unter der Armutsgrenze. In einem Viertel der russischen Haushalte wird das Einkommen ausschließlich von der Frau aufgebracht. Obwohl das Ausbildungsniveau der Frauen im Schnitt höher ist, liegt ihr Einkommen landesweit um 36 Prozent niedriger als das der Männer. In der Breite der Gesellschaft sind erfolgreiche Frauen auch in Russland trotz ihrer beachtlichen Zahl noch immer eine Minderheit.

Nicht jede der Spitzenmanagerinnen Russlands hat sich die Kindererziehung vom Hals geschafft und den Nachwuchs in ein Internat in die Schweiz oder nach England abgeschoben. Die schon erwähnte Nadjeschda Kopytina zum Beispiel, die CDs mit Schlagern besingt und sich mit wehenden roten Haaren wie eine Rockerbraut fotografieren lässt, hat ihre drei Kinder selbst erzogen und russischen Schulen anvertraut. „Eltern und Kinder müssen sich immer sehen können, wenn sie es wollen“, lautet ihre Überzeugung.

In gewisser Weise extrem hat sich die vielbeschäftigte Olga Slutzker verhalten, als sie Nachwuchs anstrebte. Sie ließ ihr Kind von einer Leihmutter in den USA austragen. Erst nach der Geburt nahm die inzwischen fast Vierzigjährige ihren Sohn Mischa zu sich.

Olga Slutzker lässt sich von einem Fahrer im Mercedes-Geländewagen durch Moskau chauffieren. Die frühere Spitzenfechterin trägt die Auszeichnung „Meisterin des Sports“ und hat sich zur Fitnesskönigin der Hauptstadt aufgeschwungen. In ihren „World Class“-Klubs halten sich gestresste Manager und Managerinnen in Form. Viele von ihnen arbeiten in Spitzenpositionen.

Natalja Kasperskaja, 41, beschäftigt in ihrer  Firma Kaspersky Labs 300 Mitarbeiter. Die studierte Mathematikerin und ihre Programmierer arbeiten auf dem Wachstumsmarkt Anti-Viren-Software. In ihrem Büro hängt ein Bild, auf dem sie Wladimir Putin die Hand schüttelt. Ihr Unternehmen beherrscht den russischen Markt, und sie hat sich auch in Deutschland schon einen Namen gemacht hat, war mehrfach auf der CEBIT vertreten. Ihr Ex-Mann „verstand eine Menge von Computerviren“, lässt sie durch blicken, „aber um Verkauf und Management machte er sich keine Sorgen.“ Diese Bereiche hat sie nun selbst in die Hand genommen, genau wie ihr Leben ohne den Virenspezialisten.

Anastasija Vavilova leitet als Generaldirektorin eine große Apothekenkette, die in ganz Russland präsent ist. In ihrer Freizeit arbeitet sie noch als Model und war auch schon auf den Titelseiten von Magazinen zu finden.

So unterschiedlich wie die Positionen, die sie bekleiden, so unterschiedlich sind auch die Lebensstile der Spitzenmanagerinnen. Irina Lesnewskaja beispielsweise kennt vor allem das politische Establishment in Russland. In den neunziger Jahren hat sie zusammen mit ihrem Sohn Dmitrij den TV-Sender Ren TV gegründet. Die Fernseheinnahmen aus dem Werbemarkt sprudeln üppig. Irina Lesnewskaja und  ihr Sohn führen einen sehr westlich-amerikanischen Lebensstil. Sie fährt Chrysler, ihr Sohn einen Jeep.

Die Spitzenfrau unter Russlands Managerinnen macht im Westen von sich reden

Jetzt lernt man die hochkarätigste russische Managerin und Unternehmerin auch im Westen kennen. Denn Jelena Baturina ist nicht nur die bekannteste Managerin Russlands, sondern inzwischen auch in hiesigen Medien sehr präsent. Sie soll den vornehmen Golfclub Eichenheim in Kitzbühel für den satten Preis von 25 Millionen Euro erworben haben. Das wird zwar in „Kitz“ noch dementiert, aber das Gerücht erweist sich als sehr lebendig.

Als Sensation in mondänen Kreisen gilt, dass Jelena Baturina angeblich hinter der Wiener Privatstiftung Saphros steckt, die besagten Golfclub erworben hat. Sie plane nun, mit ihrer Baufirma auf dem Gelände ein Luxushotel aus dem schönen Kitzbüheler Boden zu stampfen. Zwar hat das Bundesland Tirol den Immobilienerwerb schon vor längerer Zeit auf EU-Bürger beschränkt, doch über Mittelsmänner soll diese Exklusiv-Klausel schon öfter umgangen worden sein.

Droht jetzt eine „Russenquote“ in Österreichs Nobelorten

Die scheidende Kitzbüheler Tourismusdirektorin Renate Dandler hatte kürzlich öffentlich darüber nachgedacht, die Zahl der russischen Gäste in dem Tiroler Luxus-Skiort auf zehn Prozent zu begrenzen. Weil die reichen Russen zunehmend das Bild im Ort bestimmten, und die Preise in die Höhe trieben. Befürchtet wird vor allem ein schleichender Ausverkauf von Grundstücken und Häusern.

Christian Harisch, Sprecher des Fremdenverkehrsbüros Kitzbühel, sehnt sich dagegen nach mehr Russen. Ihm sind Jelena Baturina und ihre reichen Landsleute herzlich willkommen. Er freut sich schon, wenn im Mai der russische Präsident Wladimir Putin nach Tirol, kommt zum Gletscherskilauf mit Karl Schranz, dem früheren österreichischer Star auf den Abfahrtsbrettern und heutigen Hotelier. Putin auf Österreichs Pisten - das ist Spitzenwerbung für Kitzbühel.

Auf die Schnapsidee der Einführung eine Russenquote antwortet er: „Wir haben in der Wintersaison gerade mal zwei Prozent russische Gäste in Kitzbühel, aufs Jahr gerechnet ist es nur ein Prozent. Wenn wir zehn Prozent Russen hier hätten, wären wir glücklich, etwas Besseres könnte uns doch gar nicht passieren."

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