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GELD
Von EM Redaktion | 01.04.2020
Hat man vor einigen Jahren vielleicht noch ein Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto eröffnet, um sein Geld anzulegen, muss man sich heute schon mehr einfallen lassen, um auf der sicheren Seite zu sein. Man sollte sich intensiv mit anderen Finanzprodukten befassen, sofern man mit seinem Ersparten noch einen Gewinn erzielen will. Denn die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank wird auch in absehbarer Zeit nicht beendet werden und hat altbekannte Anlageformen unattraktiv werden lassen.
Zu Beginn geht es um die Frage des persönlichen Anlageziels. Man muss nämlich, wenn man Geld anlegt, schon im Vorfeld klären, wofür man überhaupt spart. Geht es um die Altersvorsorge, möchte man sich in fünf Jahren einen neuen Wagen kaufen oder in zehn Jahren ein Eigenheim kaufen und einen Großteil der Kosten aus dem eigenen Vermögen bezahlen?
Die Antwort auf die Frage, wie hoch der Anlagebetrag sein soll, ist sehr wohl auch für die Frage entscheidend, welche Produkte sodann zur Verfügung stehen. Gibt es etwa eine Mindestanlagesumme, wie das oft bei Sparbriefen oder Festgeld der Fall ist, oder spielt die Anlagesumme sogar eine Rolle für die Konditionen? Natürlich gibt es auch Geldanlagen mit Maximalanlagebetrag, diese sind jedoch die absolute Seltenheit.
Zu klären ist auch die Frage, welcher Anlagetyp man selbst ist: Der konservative Anleger interessiert sich vor allem für die Sicherheit des Produkts - hier will man kein (oder nur ein sehr geringes) Risiko eingehen. Der ausgewogene Anleger will ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Rendite - das heißt, man geht ein überschaubares Risiko ein. Der offensive Anleger ist chancenorientiert und risikoaffin - es geht darum, eine hohe Rendite zu erzielen.
Jede Anlageform wird von drei Faktoren beeinflusst: Liquidität, Sicherheit wie Rendite. Hier ergibt sich das „magische Dreieck“, zwischen dessen Eckpunkte sich alle Geldanlagen einordnen lassen. Je sicherer und je liquidier die Geldanlage ist, desto geringer fällt die Rendite aus - eine hohe Rendite gibt es nur, wenn man eine geringere Sicherheit oder Liquidität hat.
Wird eine Anlagedauer von maximal einem Jahr verfolgt, so handelt es sich um einen kurzen Anlagehorizont; bis fünf Jahren spricht man von einem mittleren Anlagehorizont und darüber hinaus von einem langen Anlagehorizont. Je nach Anlagehorizont stehen verschiedene Anlageklassen zur Verfügung: Investiert man in Aktien, so ist es ratsam, einen langfristigen Anlagehorizont zu verfolgen, da hier Schwankungen auch für einen Kursverlust sorgen können. Das heißt, es benötigt Zeit, damit aus dem Verlust wieder ein Gewinn wird.
Wichtig ist natürlich auch das Gebührenmodell. Denn einige Produkte sind vielversprechend, aber relativ teuer. Um keine böse Überraschung zu erleben, also feststellen zu müssen, dass die Gebühren die erzielten Gewinne fresse, ist es wichtig, im Vorfeld einen Vergleich anzustellen, welches Gebührenmodell verfolgt wird. So ist ein börsengehandelter Indexfonds beispielsweise wesentlich günstiger als ein klassischer Investmentfonds. Jedoch muss man an dieser Stelle auch berücksichtigen, dass der hinter dem Investmentfonds befindliche Fondsmanager das Ziel verfolgt, besser als der Markt zu sein. Beim börsengehandelten Indexfonds (ETF) ist man immer nur so gut (oder schlecht) wie der Markt selbst.
Wichtig ist, dass man eine breite Streuung verfolgt. Es bringt nichts, wenn das gesamte Ersparte in eine Aktiengesellschaft investiert wird. Man sollte etwa eine Kapitalreserve auf einem Tagesgeldkonto liegen haben, einen Teil des Geldes in ETFs investieren oder auch frei verfügbares Kapital in Gold oder Bitcoin stecken. Je breiter die Streuung, desto geringer das Risiko eines Verlusts.
Haben sich die Ziele, die Höhe des angelegten Vermögens oder die Anlagedauer verändert, so geht es darum, dass das Depot angepasst werden sollte. Des Weiteren ist es ratsam, dass man die Zusammensetzung des Depots dann ändert, wenn sich der Auszahlungstermin in absehbarer Zukunft befindet. Denn je näher man der Auszahlung kommt, desto sicherer sollte die Veranlagung aufgebaut sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man das Depot nicht unbeaufsichtigt lässt, sondern alle drei bis vier Monate überprüft.
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