13.01.2023 14:10:35
Von EM Redaktion
EM - Der „DFB-Fan-Corner-Katalog 2002/03“ soll überprüft werden, um eventuell einen Teil der inflationär verwendeten Anglizismen wieder durch deutsche Bezeichnungen zu ersetzen. Dies teilte Jörg Rupp von der Marketingabteilung des Deutschen Fußball-Bundes in einem Schreiben an die Redaktion mit. Das EURASISCHE MAGAZIN hatte in einem Offenen Brief an DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder die Ungereimtheiten und teilweise skurrilen Benennungen im DFB-Katalog für Fußballanhänger auf die Schippe genommen.Kritisiert hatte das EURASISCHE MAGAZIN unter anderem, daß der Fußballbund kein „Nationaltrikot“ mehr im Angebot hat, sondern stattdessen ein „DFB Authentic Shirt“. Wortschöpfungen wie „Home Socks“, „Away Socks“ oder „DFB Mesh Bucket“ wurden als abwegig und irreführend bezeichnet. Ohne Illustrationen seien solche Bezeichnungen selbst für erfahrene Fans nicht mehr verständlich.
Im Antwortschreiben des hundertjährigen Traditionsvereins auf den Offenen Brief heißt es: „Gerne geben wir zu, daß auf den ersten Blick die Bezeichnung der DFB-Fanartikel mit englischer Bezeichnung für den deutschen Fan etwas befremdlich wirkt und es für alle englischen Bezeichnungen auch altbewährte deutsche Bezeichnungen gibt.“
Die DFB Marketing-Abteilung sicherte darüber hinaus zu, die kritischen Hinweise des EURASISCHEN MAGAZINS zu „prüfen und gegebenenfalls bei dem einen oder anderen Artikel die englische Bezeichnung durch eine traditionelle deutsche Bezeichnung zu ersetzen“.
Als Begründung für die Verwendung der Anglizismen führten die Vermarkter des Fußballverbandes ins Feld, daß sich der DFB als „größter Einzelsportfachverband der Welt auf der internationalen Bühne bewegt“. Deshalb mache „es natürlich auch Sinn“, die „Produkte an die internationalen Fachtermini anzugleichen.“
Auf der Netzseite des EM ist seit der Veröffentlichung des Offenen Briefes eine lebhafte Diskussion über die Vermarktungssprache des DFB im Gange. Von Fachtermini könne keine Rede sein, heißt es in diversen Kommentaren. „Mesh Bucket“ bedeute zum Beispiel „löchriger Eimer“ und sei auch für englische Muttersprachler nicht verständlich, zumal der DFB die Bezeichnung für eine Kopfbedeckung verwende. Offenbar hätten sich an dem „Fan Corner“ Menschen ohne Englischkenntnisse versucht. Die Wortkreationen erinnerten an solche wie „I become a Beefsteak.“ Begriffe wie „Kiddy Jogger“ oder „Home Short Kids“ paßten ebenfalls in diese Kategorie.
Wenn der DFB seine Fanartikel mit englischen Begriffen vorstellen möchte, so sei es die einzig saubere Lösung, den Katalog zweisprachig zu gestalten. So würden andere große Unternehmen und Verbände auch verfahren, deren Netzseiten und Broschüren von ausländischen Interessenten gelesen werden. Das könne man vom größten Einzelsportfachverband der Welt eigentlich auch erwarten.
(Die vollständige Antwort des DFB und alle Leserkommentare finden Sie in EM 01-03 unter „Aktuell: Reaktionen auf den Offenen Brief an DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder – Reaktionen unserer Leser – Pressemitteilungen“).
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