Wanderungen auf der Schwäbischen AlbEURASISCHE SPIRITUALITÄT

Von Vulkanschloten und heiligen Bergen

Wanderungen auf der Schwäbischen Alb

Wanderungen entlang der Europäischen Wasserscheide auf der Schwäbischen Alb. Magische Erlebnisse und erholsame Touren auf neuartigen Wegen durch den Kontinent. Die Route ist Teil des nirgendwo unterbrochenen geomantischen Höhenstroms Eurasiens zwischen Spanien und dem Ural.

Von Johann v. Arnsberg und Gretel Weiblen-Feiler | 01.05.2018

Wie stellt man eigentlich fest, wo eine Wasserscheide verläuft?“, fragte mich meine Begleiterin ziemlich unvermittelt. Ich blieb erstaunt stehen. Jetzt liefen wir schon wer weiß wie lange auf dem Wanderweg entlang der Europäischen Wasserscheide dahin, und nun plötzlich eine solche Frage. Ich war versucht zu sagen, sie möchte doch das Ohr auf den Boden legen. Denn dann könnte sie vielleicht die Ziegenherden der Pyrenäen über die Steine springen hören oder das Tapsen des Uralbären vernehmen. Schließlich zieht sich die große Wasserscheide von Spanien bis zum Ural quer durch Europa.

Aber das wäre ja keine wirkliche Erklärung gewesen. Wir beschlossen daher, an unserem nächsten Ziel, dem Ort Sirchingen, diese Frage an jemand zu richten, der Kenntnis hat. Ohnehin wurde unsere Aufmerksamkeit erst einmal wieder von Wegschildern, von roten Gabeln und gelben Dreiecken an Bäumen und Felsen in Anspruch genommen. Diesen Symbolen folgten wir bei unserer Tour hinauf in das Albdorf, das wir von Bad Urach her ansteuerten.

Der Bergsporn hoch über Spaichingen (980 m) war früher keltische Fliehburg, dann Standort der Burg Baldenberg, heißt heute Dreifaltigkeitsberg und trägt nun eine barocke Wallfahrtskirche. Von hier bis Gosheim (Blickrichtung) läuft man fast metergenau auf der Wasserscheide. (Foto: Arnsberg)Der Bergsporn hoch über Spaichingen (980 m) war früher keltische Fliehburg, dann Standort der Burg Baldenberg, heißt heute Dreifaltigkeitsberg und trägt nun eine barocke Wallfahrtskirche. Von hier bis Gosheim (Blickrichtung) läuft man fast metergenau auf der Wasserscheide. (Foto: Arnsberg)

Der Wanderführer ist präzise

Es war recht früh am Vormittag, als wir vom Bad Uracher Campingplatz Pfählhof aufgebrochen waren, und doch fühlte sich die Luft warm und feucht an. Die Tage vorher waren frischer gewesen. Obwohl der Kalender nun schon Anfang September anzeigte, hatte der Sommer sich noch einmal zurückgemeldet.

Nach der Fußgängerunterführung am alten Bahnhof stiegen wir links bergauf, wo es auch zum Haus auf der Alb geht. Das Wanderzeichen für uns war eine rote Gabel. Hier ist also der Wasserscheideweg im Gegensatz zur Tour auf der Frankenhöhe nicht mit einem eigenen Wegzeichen versehen.

Wir keuchten hinauf auf die Hochfläche der Uracher Alb. Zunächst mussten wir noch eine Autostraße queren, dann gelangten wir in lichten Laubwald. Der Weg führte immer dichter an die Bergflanke heran. Er ist stets gut beschildert und mit dem Führer „Wandern ohne Gepäck entlang der Europäischen Wasserscheide“ recht gut auffindbar.

Die Wasserscheide grüßt schon aus der Ferne

Bald stehen wir auf der Höhe der Hanner Felsen (669 Meter über dem Meeresspiegel), die wir über die mit Treppen gesicherte Hanner Steige erreicht haben. Von hier hat man schöne Ausblicke ins Ermstal zur Linken mit der Stadt Dettingen, in das Seeburger Tal und auf die Stadt Urach zu unseren Füßen. Drei hölzerne Ruhebänke laden zur Rast ein.

Die Wasserscheide verläuft in der Ferne in einem großen Bogen über Rietheim, Seeburg und weiter nach Böhringen, Richtung Heuberg. Beim Blick nach Südwesten kommt mir unwillkürlich eine Stelle aus dem Buch „Der Heidenschwanz“ in den Sinn: „Ich atmete den Duft von Korkeiche und Macchia in der Hitze des Südens. Unter meinen Schuhen knirschten die Steine der Pyrenäen und der westlichen Berge Frankreichs. Ich roch die würzigen Kräuter, die mit der steigenden Morgensonne tausend kleine Drüsen öffneten. Ihr aromatischer Duft stieg gegen Mittag bis hinauf zu den Felsen der rätischen Berge.“

So entstand das Erleben des geomantischen Höhenstroms der Europäischen Wasserscheide in der Vorstellung eines der Protagonisten dieses magischen Buches. Sie schlängelt sich aus dem Süden heran und dann trennt sie in ihrem weiteren Verlauf auch die mittel- und die osteuropäischen Flüsse wie eine große Schicksalslinie in nördliche und südliche Verläufe. Bis zur Wolga. Bis an den Ural, wo die Bären tapsen. – Es ist schon etwas Besonderes, auf einer solchen Linie zu wandern. Später sollten wir noch erfahren, dass man ihre Bedeutung zu allen Zeiten kannte und schätzte.

Auf dem Schlot des Vulkans

Wir setzen unsere Route von den Hanner Felsen aus fort. Kurze Zeit später wird sie als „Eugen Künkele Weg – 1894 bis 1962“ bezeichnet und geht als Forstweg weiter. Wir haben Muße auf dieser ebenen Schotterstraße in unserem Wanderführer zu blättern. Dort heißt es auf Seite 32 urplötzlich: „Nun ist Vorsicht geboten, der Wanderpfad geht direkt am Steilabfall entlang und erfordert Trittsicherheit an manchen Stellen.“

Meiner Begleiterin steht ein Hauch von Furcht ins Gesicht geschrieben, aber dann ist doch alles ganz anders: Der Wanderpfad, der direkt am Steilabfall entlanggehen soll, hat einen „Bypass“ bekommen. Durch ihn umgeht man in diesem Sommer 2009 die besonders abschüssige Stelle in Richtung Aussichtspunkt „Schorrenfels“ (711 Meter). Wenig später, ganz außen am Fels auf der „Sirchinger Nadel“, an der die Kletterer üben, genießt man schöne Ausblicke zum gegenüberliegenden Ufer des Ermstals mit dem oben gelegenen Dorf Wittlingen und der vorgelagerten Burgruine Hohenwittlingen, deren gewaltige Mauern immer noch beeindrucken. Hier finden wir knapp faustgroße „gezeichnete“ Steine. Sie sehen aus als wären Abdrücke von Vögeln in ihnen verewigt. Mini-Ausgaben des Urvogels Archaeopteryx vielleicht? Wohl eher eine Laune der Alb-Geologie. Als leidenschaftliche Steinesammler freuen wir uns dennoch über die Funde.

Beim Austritt aus dem Wald liegt das Dorf Sirchingen dann direkt vor uns. Die Siedlung wurde um 400 n. Chr. auf einem erloschenen Schlot des „Schwäbischen Vulkans“ gebaut. Heute ist Sirchingen ein Ortsteil von Bad Urach.

Der so genannte Schwäbische Vulkan (auch Uracher Vulkangebiet genannt) umfasst 355 Ausbruchstellen (Diatreme) in einem Umkreis von etwa 25 Kilometer um die Stadt. „Bad Urach liegt über dem Herzen des Schwäbischen Vulkans, dessen Tätigkeit vor 14 Millionen Jahren für die heute so spektakulären steilen Kegel verantwortlich ist, die immer wieder staunen lassen und die Wanderungen an der spektakulären Traufkante der Schwäbischen Alb so abwechslungsreich gestalten,“ heißt es in einem Prospekt über Bad Urach. Und natürlich sind auch die heißen Quellen der Therme – mit 61 Grad Celsius die heißesten in ganz Baden-Württemberg – dem glühenden Herzen des Vulkans tief im Erdinneren zu verdanken.

Die Anziehungskraft der Wasserscheide für Siedlungen

Ein mäßig steiler Hang führt hinauf in den Ort Sirchingen. In dessen Mitte steht gegenüber der Gastwirtschaft zum Lamm das Rathaus. Das Haus links daneben ist mit einer quadratmetergroßen symbolhaften Darstellung der Wasserscheide versehen. Wir treffen niemanden an, der sich als kundig erweist, um uns zu erläutern wie man eine Wasserscheide feststellt. Wir geben uns zunächst damit zufrieden, dass man sie ja wohl sieht. Wenn eben ein Flüsschen sich Richtung Neckar davonmacht, landet es in Rhein und Nordsee.

Wen es nach der anderen Richtung dahinplätschert, trifft es auf die Donau, und sein Wasser erreicht irgendwann das Schwarze Meer. In Sirchingen soll sogar das Regenwasser der einen Dachseite des Hauses wie dargestellt zur Donau fließen, das der anderen Seite werde zum Neckar geleitet.

Die Europäische Wasserscheide zieht sich durch den gesamten Ort. Und Sirchingen ist beileibe nicht die einzige Ansiedlung, die auf der Wasserscheide errichtet ist. Bei unserer Tour treffen wir immer wieder auf das Phänomen, dass Rathäuser, Kirchen und Schlösser exakt auf der Wasserscheide gebaut wurden. Sie scheint für Baumeister und Planer seit altersher eine magische Anziehungskraft besessen zu haben.

Zum Beispiel in Deilingen (Kreis Tuttlingen), wo das geraniengeschmückte Rathaus mit einer amtlichen Kennzeichnung versehen ist, die besagt, dass es „828 Meter über dem Meer“ liegt und direkt auf die Europäische Wasserscheide gebaut wurde. Eine ältere Frau erzählt, dass hier in Deilingen früher schon die Schulkinder gelernt hätten, dass das Rathaus genau auf der Wasserscheide liegt, und eine Dachseite das Wasser über die Bära zur Donau ableitet und die andere Seite über die Schlichem zum Neckar.

Im benachbarten Tieringen verläuft die Wasserscheide unmittelbar neben der Kirche. Hausen (eingemeindet nach Burladingen) hat die Europäische Wasserscheide seit 1974 im Wappen. Am Gasthof „Alte Post“ und am ehemaligen Rathaus kann man es sehen. Ein silberner Wellenpfahl symbolisiert die hier verlaufende Europäische Wasserscheide Donau - Rhein. Die Farben Schwarz und Silber bezeugen die Zugehörigkeit des Dorfes zur Grafschaft Zollern.

Färbeversuche zum Aufspüren der Wasserscheide

Man begegnet der großen Europäischen Wasserscheide im Verlauf der Schwäbischen Alb auf Schritt und Tritt. Auch der so genannte Alblimes der Römer verläuft entlang der Wasserscheide. Fast alle Verteidigungsanlagen dieses Schutzwalles sind auf der großen Europäischen Wasserscheide errichtet. Das Römerkastell Burladingen lag zum Beispiel etwa zwei Kilometer westlich des Ortszentrums auf dem Scheitel zwischen der Starzel, die Richtung Rhein fließt, und der Fehla, die in die Donau gelangt.

Berge, Schluchten und sanfte Wiesenhänge, Felsen, Wälder und Flüsse kreuzen den Weg bei der Wanderung über die Wasserscheide auf der Schwäbischen Alb. Von den Donauquellen bis zur Jagst ziehen sich die Wanderetappen hin, die der Schwäbische Albverein beschildert hat. Das Naturphänomen der Europäischen Wasserscheide ist zwar in der Natur nicht immer ins Auge fallend, aber es ist allgegenwärtig. Der Kampf der Flusssysteme um die Gewässer des Landes birgt viele aufregende Geheimnisse. Unterirdische und oberirdische. Wasser das durch Karstböden versickert und an anderer Stelle wieder auftaucht.

Telefonisch erreichen wir bei einer Mittagsrast die Ortsvorsteherin von Sirchingen, Sigrun Hinderer und erfahren endlich, wie man feststellte, wo die Wasserscheide in ihrem Dorf auf dem Vulkanschlot verläuft - ob nun zum Neckar und Rhein oder zur Lauter und Donau entwässert werde. Färbeversuche habe man durchgeführt, bis es sich eindeutig geklärt hat, wo genau sich die Scheitellinie für die Sirchinger Wasser befindet. Solche Tricks muss man also anwenden, um zu sehen, wohin die Niederschläge tatsächlich fließen. Die Frage meiner Begleiterin war also nur zu berechtigt.

Von Villingen bis nach Ellwangen

Die Europäische Wasserscheide auf der Schwäbischen Alb - Verlauf der Wanderstrecke und Orte am Weg
Bei Villingen-Schwenningen beginnt die Route, dort wo Brigach und Breg die „Donau zuweg“ bringen, und sie endet nach rund 366 Kilometern an der Jagst bei Ellwangen. Die Wanderung entlang der Europäischen Wasserscheide auf der Schwäbischen Alb führt in 18 Etappen (366 km) bis nach Zöbingen auf der Ostalb und wird auch als „Wandern ohne Gepäck“ angeboten (www.touristik-service-agentur.de).

Es geht über Trossingen, Denkingen zum Dreifaltigkeitsberg, dem schönsten Aussichtsberg der ganzen Alb, weiter über Klippeneck (Segelfluggelände), Wehingen zu den höchsten Erhebungen der Alb. Über 1000 Meter ragen Lemberg, Hochberg und Oberhohenberg auf.

Es geht weiter über Deilingen,Tanneck und Oberdigisheim, über Lautlingen,Tailfingen ins Gebiet der Zollernalb. Die Burg Hohenzollern grüßt herüber.

Hechingen, Beuren, Melchingen, Salmendingen, die Ruine Hohenerpfingen, Trochtelfingen,
Offenhausen, Gomadingen, Bleichstetten und Bad Urach sind die folgenden Stationen.

Sirchingen, Rietheim, Seeburg, Böhringen, Donnstetten, Laichingen, Merklingen, Nellingen, Türkheim, Geislingen, Amstetten geht es in nordöstlicher Richtung weiter.
Die Orte Christofshof, Waldhausen, Steinenkirch, Böhmenkirch, Steinhütte, Bartholomä, Lauterburg, Tauchenweiler, Volkmarsberg und Königsbronn sind die weiteren Stationen, ehe über Ebnat, Hohenberg, Waldhausen, Röttingen, Schloss Baldern, Zöbingen und Röhlingen schließlich Ellwangen an der Jagst erreicht wird.

Bläulich heben sich die fernen Berge des Schwarzwaldes vom milchigen Himmel eines Spätsommernachmittags ab. Dort, hinter Tälern und Wellen liegt irgendwo Villingen, der Beginn der Wasserscheidewanderung. In der anderen Richtung kann man die Ellwanger Keuper-Berge erahnen. Wir stehen auf dem Kirchturm der Dreifaltigkeitskirche, die auf dem Dreifaltigkeitsberg hoch über Spaichingen errichtet ist. Neben der Wallfahrtskirche gibt es hier ein gut geführtes Gasthaus und im Kloster der Claretiner eine eindrucksvolle Krippenausstellung (http://www.spaichingen-claretiner.de).

Tief unter uns schiebt sich der gigantische Bergsporn, der nach drei Seiten steil abfällt, wie ein riesiger Schiffsbug ins Land. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit war diese markante Erhebung besiedelt. Es wurden Reste einer keltischen Fliehburg gefunden und der Berg soll auch als Sonnenkultstätte gedient haben. Im Mittelalter war er Standort der Burg Baldenberg. Von der einstigen Burganlage sind nur noch Wall- und Grabenreste geblieben.

Von hier oben kann man sehr gut sehen und auch empfinden, was in dem magischen Buch „Der Heidenschwanz“ über den Verlauf der großen Europäischen Wasserscheide geschrieben steht: „Der Landwurm kommt aus der flirrenden Hitze des Südens, zieht sich quer durch Länder und Reiche und endet nach vielen tausend Kilometern weit im Osten, wo sich seine Gestalt in den eisigen Tundren hinter dem Uralgebirge verliert...Der Landrücken ist die längste Falte des riesigen Kontinents Eurasien. Karg ist es überall dort oben. Die Waldhänge werden manchmal von kreidehellen Steinfeldern durchbrochen. An manchen Stellen ragen die versteinerten, weißen Korallenriffe des Urmeeres aus den trockenen Rasen der Juraberge auf. Sengende Sonne und die Regenmassen der aus dem Meer aufsteigenden Wolken, die polaren Kälteströme der Eisnächte haben die Höhen gestriegelt, balbiert, geschrubbt und verbrannt. Seit Jahrtausenden.“

An der Wiege eines der ältesten Kulturvölker der Welt

Bis zum Uralgebirge reicht das Auge nicht, und auch nicht bis in den Süden, nach Andalusien. Aber dass hier an diesem gewaltigen geomantischen Höhenstrom Menschheitsgeschichte geschrieben wurde, das ist gesichert. Nicht weit von hier, in den Höhlen bei Schelklingen wurde sie manifest.

Schelklingen liegt am Urstromtal der Donau, unweit von Ulm im Regierungsbezirk Tübingen. Die Europäische Wasserscheide markiert auch in diesem Landstrich den uralten Kampf zwischen Rhein und Donau. An der Autobahn A 8 weist bei Hohenstadt ein Schild auf diese Tatsache hin. Unsichtbar zieht sich die trennende Linie der Gewässer durch die Landschaft. Südöstlich von ihr münden alle Bäche und Flüsse in die Donau, nordwestlich dagegen werden sie in den Neckar geleitet und fließen schließlich in den Rhein.

Und die Entdeckung, die hier kürzlich gemacht wurde, ist eine Sensation! Sechs Zentimeter klein, 33 Gramm leicht, vor 35.000 bis 40.000 Jahren mit Steinwerkzeugen aus Mammut-Elfenbein geschnitzt: Die „Venus von Schelklingen“. Sie ist die älteste, weltweit entdeckte Menschendarstellung. Gefunden wurde sie im Herbst 2008 in der Karsthöhle „Hohle Fels“, nahe der Stadt Schelklingen.

In den vergangenen 150 Jahren wurden in verschiedenen Albhöhlen unzählige Elfenbeinschnitzereien entdeckt. Vor zwei Jahren ging die Meldung vom Fund einer 35.000 Jahre alten, ebenfalls zentimeterkleinen Mammutfigur um die Welt. In einer Alb-Höhle wurde auch das weltweit älteste Musikinstrument entdeckt, eine Flöte aus einem Mammutstoßzahn gefertigt. Das rund 35.000 Jahre alte Instrument war mit großem Aufwand aus massivem Elfenbein geschnitzt worden. Die Tübinger Archäologen haben es in der Geißenklösterle-Höhle bei Blaubeuren gefunden. Es ist eines der drei ältesten bekannten Tonwerkzeuge der Welt. Sie wurden alle drei hier gefunden. Unter anderem auch eine Flöte aus einem Vogelknochen. Damit gilt für die Wissenschaft als bewiesen, dass Menschen schon in der Eiszeit zum Tanz aufgespielt haben.

Archäologe Conard geht angesichts all dieser Spuren und Funde davon aus, dass auf der Schwäbischen Alb das erste Kulturvolk der Welt gelebt hat. Auf jeden Fall seien von der Alb wesentliche Impulse für die Entwicklung der Musik und der figürlichen Kunst für die Menschheit ausgegangen. Von diesem Höhenstrom der Wasserscheide und den umliegenden Höhlen, von Flüssen und von den Bergen wie diesem, auf den wir zum eindrucksvollen Abschied von unserer Albwanderung hinaufgestiegen sind.

*

Literatur:

„Der Heidenschwanz – Zwölf Geheimnisse für ein starkes Leben“
„Der Heidenschwanz – Zwölf Geheimnisse für ein starkes Leben“

„Der Heidenschwanz – Zwölf Geheimnisse für ein starkes Leben“, von Friedrich Georg Wick, Eurasischer Verlag 2008, 77 Seiten mit Karte vom eurasischen Heidenpfad und sieben Schwarzweißzeichnungen, ISBN 10: 978-3-935162-03-6, Preis 5,90 Euro.

Erhältlich in jeder Buchhandlung und portofrei bei www.starkesleben.de.

„Wandern ohne Gepäck entlang der Europäischen Wasserscheide “
Wandern ohne Gepäck entlang der Europäischen Wasserscheide

„Wandern ohne Gepäck entlang der Europäischen Wasserscheide“, Herausgegeben vom Schwäbische Alb Tourismusverband (TVSA), www.schwaebischealb.de. Siehe auch: http://bit.ly/jIF8C.

Siehe auch: Gelesen – „Die Eiszeit“ und Vom „Heidenpfad“ zum „Heidenschwanz“ - oder die geheimnisvolle Lebenslinie des Kontinents Eurasien.

Quellen und Veröffentlichungen zur Eurasischen Spiritualität

Eurasien Kultur Geschichte

Das könnte Sie auch interessieren

Meistgelesene Artikel

  1. Die Coronakrise aus der Sicht einer russischen Psychiaterin
  2. Kurden - Geschichte, Kultur und Hintergründe
  3. Die Perser - Geschichte und Kultur
  4. Putin: Russland ist kein Land sondern eine eigenständige Ziviisation
  5. Chinesische Frauen: Erotisch, anschmiegsam und sehr erfolgreich

Eurasien-Ticker