15.10.2020 11:35:21
EURASISCHE FRÜHZEIT
Von EM Redaktion
Die Stadt Uruk im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris war die erste Großstadt der Menschheitsgeschichte. Bereits in babylonischen Zeiten fuhren die Uruker der Überlieferung zufolge auf einem dichten Netz schiffbarer Kanäle durch ihre Metropole. Sie wohnten in Villen, legten feudale Tempel an und schrieben in Keilschrift.Geophysiker des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege haben die Stadt jetzt genau unter die Lupe genommen. Sie gehört heute zum Irak und heißt in modernem Arabisch Warka. Die Forscher studierten zur Vorbereitung ihrer Arbeiten eingehend das Gilgamesch-Epos, das älteste bekannte Werk der Weltliteratur, um sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Held der frühzeitlichen Dichtung ist König Gilgamesch. Rund 3 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung lebte dieser sagenumwobene Herrscher, der berühmteste König der sumerischen Frühzeit. Er wird als Tyrann geschildert und als eine Gestalt beschrieben, die halb Gott, halb Mensch gewesen sein soll. Gilgamesch lieferte den Stoff für mehrere Fassungen einer epischen Dichtung.
Aufgrund der in dem Epos beschriebenen Schauplätze und Stadtanlagen machten sich die bayerischen Forscher an die Arbeit. Mit sogenannten Cäsium-Magnetomaten untersuchten sie den Untergrund von Uruk. Dabei fanden sie die alten Anlagen so vor, wie die weitgehend anonymen Dichter sie vor Jahrtausenden beschrieben hatten.
Wieder einmal bestätigte sich, daß die Epenschreiber der frühen eurasischen Geschichte keine Phantasieerzählungen verfaßt haben. Sie überlieferten im Gegenteil detailgetreue Schilderungen der frühen Kultur, die auf präzisen Beobachtungen beruhten.
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