Meisterwerke der islamischen KunstAGA KHAN MUSEUM

Meisterwerke der islamischen Kunst

Meisterwerke der islamischen Kunst

„Schätze des Aga Khan Museums“ heißt eine Ausstellung, die vom 17. März und bis zum 6. Juni 2010 im Berliner Martin-Gropius-Bau zu sehen sein wird. Gezeigt werden islamische Kunst aus 1000 Jahren Kulturgeschichte.

Von EM Redaktion

Über 200 Meisterwerke der islamisch geprägten Länder werden gezeigt, die 1000 Jahre Kulturgeschichte zwischen dem 8. und dem 18. veranschaulichen. Es ist das erste Mal, dass diese herausragende Sammlung in Deutschland zu sehen sein wird.

Aus der Sammlung des geistigen Oberhaupts der Ismailiten

Die im Martin- Gropius-Bau in Berlin ausgestellten Werke stammen aus der Sammlung des Aga Khan Trust for Culture. Karim Aga Khan IV ist das geistige Oberhaupt der Ismailiten. Er gilt zugleich als direkter Nachkomme des Propheten Mohammed. Seine Sammlung gilt als eine der größten und wertvollsten Sammlungen islamischer Kunst und wird ab dem Jahr 2013 im neuen Aga Khan Museum in Toronto beheimatet sein.

Die Berliner Ausstellung zeigt einige der weltweit bedeutendsten Kunstwerke aus islamisch geprägten Ländern. Darunter Seiten aus dem persischen Heldenepos  „Shahnama“, dem so genannten „Buch der Könige“, des Dichters Firdawsi. Die Miniaturen zählen weltweit zu den bemerkenswertesten. Ferner das bisher älteste, arabische und erst später übersetzte Manuskript des „Kanons der Medizin“ von Ibn Sina (Avicenna). Abu Ali Ibn Sina war Philosoph und Arzt. Sein Hauptwerk diente über 500 Jahre als medizinisches Standardwerk und Lehrbuch für Ärzte in Europa.

Als herausragende Kulturgüter gelten auch ein sehr gut erhaltenes mongolisches Seidendamastkleid aus dem 13. Jahrhundert sowie eine Doppelseite des „Blauen Korans“ aus dem 9. Jahrhundert. Die blauen Pergamentbögen sind in goldenen Lettern im kufischen Duktus geschrieben und zählen zu den kostbarsten und aufwendigsten Koranmanuskripten der Welt.

Eine Reise durch die Welt des Islams

Allgemein machen die ausgestellten Kunstwerke – Gemälde, Zeichnungen, Buchillustrationen, Manuskripte, Inschriften, Metallgefäße, Keramiken, Holzarbeiten – aufmerksam auf die außergewöhnliche Vielfalt und den überwältigenden Reichtum eines vom Islam geprägten Kulturraumes, der sich vom Maghreb und der Iberischen Halbinsel bis nach China erstreckt, in einer zeitlichen Dimension vom 8. bis zum 18. Jahrhundert.

Die Ausstellung ist in zwei Hauptstränge gegliedert: Unter „Das Wort Gottes“ werden Koranmanuskripte, illustrierte Blätter und Objekte präsentiert, die die Pilgerfahrt nach Mekka oder den islamischen Mystizismus thematisieren. Für viele Künstler und Architekten waren sie Quelle der Inspiration. Unter „Die Route der Reisenden“ nimmt die Ausstellung den Besucher mit auf den Weg durch die islamisch geprägte Welt. Diese erstreckte sich von Al-Andalus, dem muslimischen Teil der Iberischen Halbinsel, zum Maghreb und Sizilien weiter zum fatimidischen und mamlukischen Ägypten, zum ottomanischen Konstantinopel, umayyadischen Damaskus und ayyubidischen Bagdad und setzt sich fort bis Persien, Zentralasien und dem indischen Mogulreich.

Die in dieser Zeit entstandenen Werke zeugen von der Kunstfertigkeit und Kreativität der jeweiligen Gesellschaften und verweist auf die verschiedenen Einflüsse Asiens und Europas. Ferner ist ein Ausstellungsteil dem oft mit Homer verglichenen Dichter Firdawsi (940/41-1020) gewidmet. Vor genau 1000 Jahren beendete er das persische Königsbuch (Buch der Könige), eines der berühmtesten Werke der persischen Literatur. Es befasst sich mit der Geschichte des antiken Persiens vor der muslimischen Eroberung. Das Shahnama umfasst mehr als 50.000 Verse und ist damit mehr als doppelt so umfangreich wie Homers Epen. Es wurde zum Handbuch der Schahs und Sultane, die um die aufwendig illustrierten Kopien miteinander wetteiferten. Zwei dieser Bücher wurden digitalisiert und können erstmalig von Besuchern virtuell umgeblättert werden. 

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Informationen: www.gropiusbau.de

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Siehe Dazu auch in unserer Reihe „Eurasien historisch“ EM 01-03 „DIE MAUREN“

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