13.01.2023 14:10:35
NEUER MARKT IN ASIEN
Von Johann von Arnsberg
EM – Nach seinem Erfolg auf dem schnell wachsenden chinesischen Markt, wo VW mit 47 Prozent aller produzierten Fahrzeuge Marktführer ist, will die Volkswagen AG jetzt verstärkt in Indien produzieren. Der viertgrößte Autobauer der Welt nach General Motors, Ford und Toyota hat Gespräche mit der indischen Regierung aufgenommen, um eine Fahrzeugproduktion im Süden des Landes zu errichten.
Derzeit montiert VW in Indien in geringer Stückzahl Fahrzeuge der tschechischen Marke Skoda, die zum Volkswagenkonzern gehört. Seit September 2001 wird der Skoda Mittelklasse-Wagen „Octavia“ auf dem indischen Markt angeboten. Das Unternehmen importiert die Einzelteile nach Indien, um sie dort zusammenzubauen und dann zu verkaufen. In den letzten beiden Jahren wurden jeweils 600 bis 800 Skoda-Octavias abgesetzt. Die Investitionssumme für den Aufbau der ersten Produktionsfabrik in Aurangabad / Maharashtra (nahe Bombay) bezifferte der deutsche Konzern auf rund 50 Mio. US-Dollar.
Doch jetzt will VW in weit größerem Stil in Indien Fuß fassen. Der Konzern stehe in Gesprächen mit der Regierung der südindischen Provinz Tamil Nadu, ließ ein VW-Sprecher Mitte März 2003 in Wolfsburg verlauten. Es sei geplant, ein Werk zu errichten, in dem Pkw und Transporter vom Band laufen sollen. Gegen Importe ist der indische Markt weitgehend abgeschottet. Um Marktanteile zu erobern, sei es nötig im Lande selbst zu produzieren.
In ganz Indien gibt es derzeit nur rund acht Millionen Fahrzeuge. Das bedeutet, daß von einer Milliarde Menschen nicht einmal ein Prozent Auto fährt. Diese Zahlen teilte kürzlich die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit und verwies darauf, daß von diesen bislang auf den Straßen Indiens rollenden Kraftfahrzeugen außerdem noch rund 2,5 Millionen Nutzfahrzeuge sind.
Bislang halten sich die Stückzahlen ausländischer Autobauer, die im Lande produzieren, bei allen Herstellern noch sehr in Grenzen. Die indische Tochter von Daimler Chrysler, die kürzlich eine Markteinführung der C-Klasse ankündigte, rechnet pro Jahr mit einem Verkauf von 800 bis 1000 Wagen.
Das Engagement der deutschen Autobauer zielt auf die Zukunft. Asien ist für Volkswagen derzeit die einzige Wachstumsregion. Allein auf dem chinesischen Markt will VW in diesem Jahr mehr als fünf Millionen Fahrzeuge absetzen. Als der Konzern in den achtziger Jahren mit der Produktion des ersten „Santana“ in Schanghai begann, lagen die Stückzahlen auf einem ähnlich Niveau wie heute in Indien. Aber die frühe Präsenz des deutschen Autobauers hat sich inzwischen mehr als ausgezahlt.
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